27/12/2010
27/12/2010

Die Tortenwerkstatt ist eine Vereinigung von 11 Architekturstudierenden, einem Biologen und einem Geologen in Innsbruck.

"Momentan ist unser Plan, Möbel selber zu entwerfen und zu bauen. Möbel, die sinnvoll sind und funktionieren." ...

Mitglieder der Tortenwerkstatt

Veranstaltung in der Tortenwerkstatt

Blumenegg-Festival. Fotos: Tortenwerkstatt

Recyclingtorten
"am anfang war das rezept. das rezept von einer torte mit vielen schichten, einem guten fundament und einzigartigen zutaten. die kombination von verschiedenen geschmacksrichtungen und die besondere glasur verleihen der torte einen phantastischen beigeschmack...", so beginnt das Manifest der Tortenwerkstatt. Genauer definiert sie sich als "etwas zwischen Möbelfabrik, Näherei, Süßwarenhandel, Kleinkunstmuseum, griechischem Feinkostladen, Teppichflohmarkt, Bildungshaus, Aquarellatelier, Botanischem Garten, Konditorei, Wettbüro, Forschungsstation, Schaukelmanufaktur, Grill-Imbiss und Architekturbüro".

Momentan beleben 13 Personen mit ihrer Arbeit die Tortenwerkstatt, die 2009 als Idee entstanden ist und im April 2010 in Innsbruck eine räumliche Umsetzung fand. Elf Architekturstudierende, ein Biologe und ein Geologe arbeiten hier im Kollektiv und im Maßstab 1:1 mit dem Anspruch, sinnvolle Architektur zu produzieren unter Verwendung eigener Ressourcen, Recycling und Arbeiten mit dem Bestand - intelligent, langfristig und nachhaltig. Oder wie die Tortenfreunde es selbst erklären: "Was wir nicht haben, ist viel Geld. Was wir haben, ist Zeit. Wir legen selber Hand an und denken lieber länger nach, bevor wir vorschnell investieren."
"Momentan ist unser Plan, Möbel selber zu entwerfen und zu bauen. Möbel, die sinnvoll sind und funktionieren. Auf den Maßstab kommt es uns an. Wir wollen kleine, überschaubare Objekte kreieren, die wir im besten Fall selbst bauen können. In unserer Werkstatt haben wir alles selbst entworfen, finanziert und umgesetzt", erklärt Martin Rudolf Mackowitz, Mitglied der Tortenwerkstatt. Doch die Freunde der Torten agieren auch als flexible Einsatzgruppe für Interventionen und Experimente. So entwarfen und bauten sie im Sommer 2009 für das Blumenegg-Festival eine Bühne in der Burgruine in Thüringerberg (Vorarlberg)

Achtmal pro Jahr erscheint das Tortenblatt, neben ihrer Website die Kommunikationsplattform der Kreativen. Hier wird über den Stand des Ausbaus der Werkstatt berichtet, "Zutaten" für den Fortschritt der Bauarbeiten oder Projekte gesucht und im Tausch anderes geboten, Workshops und Vorträge angekündigt. Letztere finden einmal pro Monat statt mit Themen wie Fahrradflicken, Foto-Basiswissen, Graffiti, Modellbau oder Rendern und auch Architekt Werner Burtscher war schon zu Besuch. Für diese Aktivitäten haben die Freunde der Torte einen Verein gegründet. Die Tortenwerkstatt hat einen Fünfjahresmietvertrag, den sie nutzen möchte, um zu kommunizieren und umzusetzen. Vielleicht ist es ein erster Schritt in die Selbstständigkeit, vielleicht ein Versuch, vielleicht eine Aufwertung des Ortes.

KONTAKT
Tortenwerkstatt
Neurauthgasse 6a
6020 Innsbruck - Österreich
www.tortenwerkstatt.net
info@tortenwerkstatt.net

Verfasser/in:
Yvonne Bormes, Bericht
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
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