24/04/2014

EXPO Milano 2015
147 Länder und Organisationen präsentieren bei der Weltausstellung 2015 vom
1. Mai bis 31. Oktober Visionen für die Zukunft des Planeten Erde. Die österreichische Beteiligung wird mit einem Gesamtbudget von 12 Mo Euro realisiert, die vom BM für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft und von der WKO getragen werden. Der Pavillon mit dem Motto breathe.austria rückt mit einem Wald die Bedeutung von Luft und Atem für die Entwicklung allen Lebens in den Mittelpunkt.

24/04/2014

breathe.austria: Austrian Pavilion EXPO Milano 2015, Außenansicht, Rendering

©: team.breathe.austria

breathe.austria: Austrian Pavilion EXPO Milano 2015, Innenraum, Rendering

©: team.breathe.austria

breathe.austria: Austrian Pavilion EXPO Milano 2015, Grundriss

©: team.breathe.austria

breathe.austria: Austrian Pavilion EXPO Milano 2015, Länsschnitt

©: team.breathe.austria

breathe.austria: Austrian Pavilion EXPO Milano 2015, Model

©: team.breathe.austria

Expogelände Mailand, Lageplan

©: EXPO AUSTRIA

Mit breathe präsentiert sich Österreich mit einem pointierten Beitrag zum Leitthema Feeding the Planet, Energy for life der Expo Milano 2015.
breathe rückt das Nahrungsmittel No 1 und einer der wichtigsten Ressource in das Zentrum der internationalen Aufmerksamkeit: LUFT. Architektur, Natur, Kultur und Forschung verschmelzen zu einem sinnlichen Erleben. Luft ist nicht nur eines der bedeutendsten Qualitätsmerkmale Österreichs und im weltweiten Vergleich sehr hoch. Luft, Klima und Atmosphäre verbinden vielmehr die gesamte Erde. Sie gelten als Lebensmittel, Informationsträger, Energieproduzent und Ressource. Der Österreich Pavillon stellt mit seinem Beitrag breathe die natürliche wie technische Kompetenz des Landes in den Fokus und widmet sich zugleich künftigen Fragestellungen im Umgang mit dem wichtigen Rohstoff. Ein österreichischer Wald gepflanzt am Expo-Gelände setzt Luft und Klima ein sinnlich erlebbares Zeichen im ehemaligen Industrieviertel im Nordwesten von Mailand.

Die Architektur. Gebäudekörper als Landschaft
Der Österreich Pavillon in Mailand verbindet Gebäude und Umwelt zu einem integralen Beitrag: Durch die großflächige Bepflanzung des Waldstücks mit der Grundfläche von 560m2 stellt breathe ein vielschichtiges Beziehungsnetz von Menschen, Umwelt und Klima her.

Der Außenraum im Innenraum
Der Pavillon bildet einen Rahmen um einen großzügigen Vegetationskörper und fungiert als Gefäß für die Performanz der innen liegenden Landschaft. Mit technischer Unterstützung (aber ohne Klimageräte) erzeugt die gerahmte Form aktiv die Mikroklimakondition eines österreichischen Waldes. Dort wo innerhalb des gebauten Rahmens Licht einfällt findet Wachstum und ökologischer Metabolismus statt.
Die Vegetation des Waldstücks besitzt eine gesamte Blatt- bzw. Verdunstungsoberfläche von ca. 43.200m2 und erzeugt dabei 62,5 kg frischen Sauerstoff pro Stunde – dem Bedarf für 1800 Personen – ein „Photosynthesekollektor“ also, der zur weltweiten Sauerstoffproduktion beiträgt. Dieser Effekt wird im Pavillon durch Verdunstungskühlung – aber ohne Klimageräte – technisch unterstützt. So kann das gefühlte Klima eines dichten Waldes aus Österreich mit vergleichsweise natürlichen Maßnahmen nachgestellt werden, der auf den kühlende Effekt der Evapo-Transpiration der Pflanzen beruht. Das erzielte Ergebnis unterscheidet sich auf unterschiedlichen Sinnesebenen deutlich von der vorgefundenen Luft und Klima in Mailand und wird dadurch wahrnehmbar.

Die 100prozentige Waldbepflanzung ist ein modellhafter Beitrag für urbane Handlungsweisen, denn der integrale Einsatz von Landschaft kann urbane Lebensformen mit genügend Sauerstoff und kühlender Luft versorgen, wodurch wiederum auf Österreichs nachhaltige Aufforstungspolitik verwiesen werden kann oder in Umkehrung auf den weltweiten Rückgang von lebensnotwendigem Baumbestand.

Team breathe.austria
Das interdisziplinäre team.breathe.austria arbeitet großteils in verschiedenen Konstellationen im Rahmen seiner Lehrtätigkeit an der TU Graz - Institut für Architektur und Landschaft unter der Leitung des Architekten und Landschaftsarchitekten Univ.Prof. Klaus K. Loenhart zusammen. In diesem Kontext befassen sich die Autoren mit den künftigen Prozessen und Konsequenzen realer ökologischer, energetischer, wie auch gesellschaftlicher Wandlung unserer Umwelt. Neben den zu bewältigenden Herausforderungen birgt dieses künftige Szenario das einmalige Potential, den zugehörigen Handlungsraum kreativ zu erschließen, um eine neue, eine „kulturelle Ökologie“ zu entwickeln.


Idee/Konzeption/Umsetzungsteam
TEAM.BREATHE.AUSTRIA
terrain: landscape urbanism BDA, Graz – Univ.Prof. Klaus K. Loenhart
in Kooperation mit
Agency in Biosphere, Graz - Markus Jeschaunig  
Hohensinn Architektur, Graz - Karlheinz Boiger  
TU Graz - Institut für Architektur und Landschaft/ LandLab - Andreas Goritschnig und Bernhard König
Lendlabor, Graz - Anna Resch und Lisa Maria Enzenhofer

Ausstellungskonzept: Maren Richter, Linz (u.a. Ko-Kuratorin des Malediven Pavillon/55. Venedig Biennale 2013, Künstlerische Leiterin der Regionale 12)
Klima Design: Transsolar Energietechnik, München – Dr. Wolfgang Kessling (Donau Universität Krems)
Vegetationstechnik: BOKU IBLB, Wien - Dr. Bernhard Scharf, Wien  (BOKU Institut für Ingenieurbiologie und Landschaftsbau)
Tragwerk: Engelsmann Peters Beratende Ingenieure, Graz / Stuttgart Univ.Prof. Stefan Peters (TU Graz - Institut für Tragwerksentwurf)

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