27/05/2020

Biennale Archittetura 2021

Die 17. Internationale Architekturausstellung wird coronabedingt von 2020 auf 2021 verschoben.

PLATFORM AUSTRIA

Bezugnehmend auf das Hauptthema How will we live together? ist das Thema des Österreich-Beitrags der Plattform-Urbanismus.
Ausgangspunkt ist dabei die Feststellung, dass die Beteiligung möglichst Vieler die entscheidende Ressource in der Entwicklung von Plattformen bildet – demzufolge auch in der Entwicklung von Städten. Die Frage ist, welche Formen von Gemeinschaft wir anstreben wollen.

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Biennale Archittetura 2021
17. Internationale Architekturausstellung
How will we live together?
22. Mai – 21. November 2021

27/05/2020

PLATFORM AUSTRIA

©: mostlikely

PLATFORM AUSTRIA – Zum Phänomen des Plattform-Urbanismus

Das Thema Plattform-Urbanismus bezeichnet eines der brisantesten Diskussionsfelder der Architektur. Digitale Plattformen wie Facebook, Google oder Amazon dringen immer stärker in sämtliche Bereiche unseres Lebens ein und beginnen alte Ordnungen und Strukturen aufzulösen. PLATFORM AUSTRIA stellt die Frage nach der damit verbundenen Entwicklung unserer Städte und verwandelt den Pavillon selbst zu einer Plattform der aktiven Auseinandersetzung mit den Potenzialen der Zukunft und deren Architektur.

Bislang galt die gebaute Form von Städten als beste Organisationsstruktur zur Erfüllung öffentlicher Aufgaben. Davon zeugt nicht zuletzt das nach wie vor anhaltende Wachstum urbaner Metropolen. Die Kuratoren Peter Mörtenböck und Helge Mooshammer thematisieren in ihrem Beitrag für den österreichischen Pavillon auf der Biennale Architettura 2021, welche Rolle digitale Plattformen in Zukunft spielen werden. Werden sie den Städten ihren Rang ablaufen? Und wie werden sich diese beiden Organisationsmodelle zueinander verhalten? Kommt ein „Plattform-Urbanismus“ auf uns zu, bei dem virtuelle Verbindungen wichtiger sind als unser Leben vor Ort? Löst sich der reale Stadtraum in inselartige Zonen auf, in denen nur noch Fragmente sozialen Austauschs übrig bleiben?
Plattformen determinieren in zunehmendem Maße die Art und Weise unseres Zusammenlebens, unserer Ökonomie, unseres Gesundheits- und Bildungswesens und unserer Kultur. Sie bilden mächtige Monopole, deren wichtigste Ressource unsere Beteiligung ist. Wie wenig Spielraum es aber in dieser Teilnahme gibt, haben viele Menschen in der aktuellen COVID-19-Krise hautnah erfahren.
Mit PLATFORM AUSTRIA reklamieren die beiden Kuratoren das Recht auf Mitsprache bei den Rahmenbedingungen dieser Entwicklungen. In Hinblick auf die geänderten Umstände werden die Programmformate des Pavillons nun über die nächsten Monate hinweg adaptiert, um einen möglichst breiten und fokussierten Zugang zu dieser Debatte zu gewährleisten.
Im Zuge dieser Vorarbeiten wird die Verschränkung der Ausstellung im Pavillon mit den verschiedenen Online-Kanälen von PLATFORM AUSTRIA noch stärker ins Zentrum rücken.
Das ursprüngliche Ausstellungskonzept hatte stark auf die politische Kraft von physischer Präsenz gesetzt. PLATFORM AUSTRIA wollte ein Ort des Zusammenkommens sein. Gerade diese Möglichkeiten hat die COVID-19-Pandemie beschnitten. Das adaptierte Ausstellungskonzept wird die Wirkmacht von Bildern und Zeichen aufgreifen, um auf diese Weise kommunikative Präsenz zu erzeugen und dringend notwendige Diskussionen bereits jetzt führen zu können.
Gleichgeblieben ist das Ziel von PLATFORM AUSTRIA: das einzigartige Forum der Biennale Architettura aufzugreifen und gemeinschaftlich nach der Architektur zu suchen, die wir uns für die Zukunft wünschen.
PLATFORM AUSTRIA will damit einen wichtigen Beitrag zu dem von Hauptkurator Hashim Sarkis formulierten Thema How will we live together? liefern. Denn welche Gestalt ein solcher Plattform-Urbanismus annehmen wird, betrifft letztlich die grundsätzliche Frage, welche Formen von Gemeinschaft wir anstreben wollen.

„Wir begrüßen die Entscheidung der Biennale-Organisation zur Verschiebung der Veranstaltung auf 2021. Dies ist eine wichtige Weichenstellung, die es erlauben wird, den österreichischen Beitrag in einer Art und Weise zu realisieren, die dem Stellenwert der Biennale als weltweit wichtigste Architekturausstellung gerecht wird. Wir hoffen, dass damit die Ausstellung von einem größeren Publikum und unter angenehmeren Umständen erfahren werden kann.“ (Peter Mörtenböck und Helge Mooshammer, Kuratoren des österreichischen Beitrags zur 17. Internationalen Architekturausstellung – La Biennale di Venezia)

Kuratoren

  • Peter Mörtenböck ist Professor für Visuelle Kultur an der Architekturfakultät derTU Wien und Research Fellow am Goldsmiths College, University of London. In seiner aktuellen Arbeit widmet er sich den Problematiken von urbaner Spekulation, globalem Ressourcenverbrauch und neuen Datenöffentlichkeiten.
  • Helge Mooshammer arbeitet als Stadt- und Kulturforscher an der TU Wien und ist ebenfalls Research Fellow am Goldsmiths College, University of London. Er ist Initiator zahlreicher internationaler Forschungs- und Ausstellungsprojekte zu Fragen von (post-)kapitalistischer Stadtökonomie und urbaner Informalität.

Die beiden Kuratoren sind Gründungsdirektoren des Centre for Global Architecture, einer interdisziplinären Plattform zum Studium der planetaren Veränderungen heutiger Architektur- und Stadtproduktion. Peter Mörtenböck und Helge Mooshammer leben in London und Wien. (s. Link > global-architecture.org)

PLATFORM AUSTRIA

  • Eröffnung des Österreichischen Pavillons in Venedig
    Die offizielle Eröffnung des österreichischen Pavillons findet im Rahmen der Preview-Tage vom 20.–21. Mai 2021 in den Giardini della Biennale in Venedig statt. (s. Link > platform-austria.org)
  • Biennale Archittetura 2021
    17. Internationale Architekturausstellung
    Laufzeit: 22. Mai–21. November 2021
    How will we live together?
    Hauptkurator: Hashim Sarkis (s. Link > labiennale.org)

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