Unterirdische Straßenbahnhaltestellen der Nahverkehrsdrehscheibe Graz Hauptbahnhof
Architektur: Zechner & Zechner ZT GmbH
©: Holding Graz
Unterirdische Straßenbahnhaltestellen der Nahverkehrsdrehscheibe Graz Hauptbahnhof
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Stellungnahme von Stadtbaudirektor Werle zur Nahverkehrsdrehscheibe Graz Hauptbahnhof.
"Da in mehreren Lesermeinungen zuletzt die Lösung der Verknüpfung der Straßenbahnen an die Züge und eine mangelhafte Anbindung des Einkaufszentrums Annenpassage an die Nahverkehrsdrehscheibe Graz-Hauptbahnhof (NVD) kritisiert und sogar als Pfusch bezeichnet wurden, möchte ich als Stadtbaudirektor die Fakten klarstellen.
Ein unterirdisches Queren von Straßenbahngleisen durch FußgängerInnen ist aus Sicherheitsgründen behördlich per Bescheid untersagt. Somit wäre eine unterirdische Anbindung der Bahnsteige bei extrem höheren Kosten nur in eine Richtung überhaupt möglich gewesen. Berücksichtigt man auch, dass viele Fahrgäste der Straßenbahn nicht zum Zug, sondern zu anderen Verkehrsmitteln – Bus, Taxi oder Fahrrad an der neuen Bike&Ride-Station – oder zu Erledigungen im Bahnhofsumfeld umsteigen und so in jedem Fall auf das Platzniveau wechseln müssen, hätten die hohen Zusatzkosten nur einem Teil der BenutzerInnen einen Nutzen gebracht. Zudem wurde der Europaplatz als attraktiver, barrierefreier, witterungsgeschützter und urbaner Platz mit Aufstiegshilfen (Liften, Rolltreppen) neu gestaltet, die Verbindungen zwischen den einzelnen Verkehrsmitteln sind kurz und direkt, wodurch der neue Grazer Hauptbahnhof keinen Vergleich mit anderen städtischen Bahnhöfen, bei denen Züge ebenfalls durchwegs nicht niveaugleich mit anderen Verkehrsmitteln sind, zu scheuen braucht. Die gewählte Lösung ist auch wesentlich sicherer, besonders in Bezug auf Flucht- und Evakuierungsmöglichkeiten bei einem Brand. Und: Auch die ÖBB als Grundeigentümer setzten sich vehement für die nunmehr realisierte Variante ein.
Zur Anbindung der Annenpassage an die Nahverkehrsdrehscheibe gab es mit den privaten Besitzern Gespräche, diese legten jedoch weder konkrete Planungen noch Aussagen zur Kostentragung vor. Somit wurde in der Abwägung von Kosten und Nutzen die bestmögliche Lösung für die Nahverkehrsdrehscheibe Hauptbahnhof realisiert."
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s.g. Hr. Stadtbaudirektor
Ich habe bis jetzt noch nicht verstanden warum nicht der motorisierte Individualverkehr am Gürtel tiefergelegt wurde.
Es ist widersinnig, daß jahrelange Verkehrsberuhigungsprojekte für die Annenstraße gedacht werden, die Anbindung von Eggenberg verstärkt werden soll (für wen) und dann alle Verkehrsteilnehmer, die Qualität für den Straßenraum erzeugen, in jeder Hinsicht benachteiligt werden.
Ich denke hier fehlt eine gesamtheitliche Sicht- und Planungsweise.
Mit freundlichen Grüßen
Arch. DI Gerald Hirsch