19/04/2014

Film Foto Foto Film
Ausstellung vom 7. März bis
31. Mai 2014
im aut in Innsbruck

Transformation des aut in eine Black Box

19/04/2014
©: Oskar Ott

Die Ausstellung Film Foto Foto Film, einer von den Filmemacherinnen Sasha Pirker und Lotte Schreiber und den Fotografen Paul Ott und Günter Richard Wett gemeinsam entwickelte Ausstellung, bei der das aut in eine Black Box verwandelt und die räumliche Wahrnehmung radikal verändert wird.

Lotte Schreiber, Sasha Pirker, Paul Ott und Günter Richard Wett, die sich alle in ihrer Arbeit intensiv mit Architektur, Stadt, Landschaft und Raum beschäftigen, wurden eingeladen, gemeinsam eine Ausstellung für die Räume des aut zu entwickeln, die sich dem Thema der Wahrnehmung widmet. Zentrales Moment des Ausstellungskonzepts ist die vollständige Transformation der Räume des aut – Böden, Decken und Wände – von Weiß in Schwarz. Die Ausstellungsräume als weitgehend dimensionslose Etuis werden zu einer betretbaren Black Box und der Blick auf die Umgebung wie auf die Wahrnehmung des Lichts fokussiert.

Günter Richard Wett dokumentiert die Transformation und stellt sie in Form eines gedruckten Daumenkinos aus, Paul Ott implementiert eine Reihe von Fotografien von aufgelassenen Scheunen und Speichergebäuden in einen Ausstellungsraum, Lotte Schreiber und Sasha Pirker verwenden die Räume des Adambräus als Ausgangspunkt für einen experimentellen Film bzw. eine Soundinstallation, die sich mit der Wahrnehmung von Raum, Ton und Atmosphäre beschäftigen.

Im aut: feuilleton sind im Zusammenhang mit der Ausstellung Film Foto Foto Film vier Textbeiträge erschienen, die tiefere Einblicke in die Herangehensweisen der Künstler an ihre Arbeiten gewähren.

Günter Richard Wett, geht in seinem Text (Die Angst des Architekturfotografen G. R. W. vor dem geschriebenen Wort) der Frage nach, wie sich ein Gebäude, das sich im Laufe eines Tages mit dem Sonnenlicht verändere, zu erforschen und fotografisch darzustellen sei und wann etwa ein Foto zu dem Foto werde.

Paul Ott reflektiert in seinem Text (Es ist, was es ist) Fotografie grundsätzlich und zieht den Schluss, dass in der Reduktion der heute zur Verfügung stehenden fotografischen Möglichkeiten die Kunst darin bestehe, im Auge des Betrachters dessen individuelle Wirklichkeit zu erzeugen. Denn: Fotografie sei, was sie sei – eine Transformation.

Lotte Schreibers Textbeitrag (Filmische Raumvermessung) beschreibt, dass die Art und Weise, wie sich die Kamera den Raum aneignet, bereits von der Wahl des Aufnahmematerials (analog oder digital) mitbestimmt werde. Mit der Wahl der Materialität entscheide sich nämlich die Oberflächengestaltung eines Films. So produziere etwa das Phänomen der Körnung von analogem Filmmaterial bereits bewegte Bilder bevor im Bild überhaupt Bewegung stattfinde.

Sasha Pirkers Textbeitrag (Einige Bilder zu meiner Arbeit) sagt aus, dass ihr Interesse dem Menschen im und mit dem Raum gelte. Sie behandle das Eigenleben der beiden Ebenen Bild und Ton wie eine Collage. Die Verbindung von Bild und Ton entstehe dann im Kopf der Betrachter.

Terminempfehlungen

Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
GAT+