08/10/2018

Architekturpreis des Landes Salzburg 2018

Der Boulderbar Salzburg von hobby a Architekten wurde der Architekturpreis zuerkannt.

Zudem wurden fünf Projekte mit einer Anerkennung gewürdigt und ein Förderstipendium vergeben.

Die Verleihung erfolgte am 27. September 2018 im gerade fertiggestellten Architekturhaus.

Ausstellung
Die ausgezeichneten Objekte werden bis 17. November 2018 im Architekturhaus, Sinnhubstraße 3, 5020 Salzburg, ausgestellt.

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08/10/2018

Boulderbar Salzburg, Architekturpreis Salzburg 2018 – Preisträger

Architektur: hobby a©: Vinzentz Reinhartz

Boulderbar Salzburg

©: Vinzentz Reinhartz

Boulderbar Salzburg

©: Vinzentz Reinhartz

Wohnhausanlage Saalachstraße

©: Lukas Schaller

Wohnhausanlage Saalachstraße

©: Lukas Schaller

Probebühnen Salzburger Landestheater

©: Martina Weiss

Probebühnen Salzburger Landestheater

©: Martina Weiss

Haus auf der Postalm

©: Arch. DI Maximilian Eisenköck

Haus auf der Postalm

©: Arch. DI Maximilian Eisenköck

Wasserkraftwerk Gündlhof

©: Mario Webhofer

Wasserkraftwerk Gündlhof

©: Mario Webhofer

Bergkapelle Kendlbruck

©: Albrecht Imanuel Schnabel

Bergkapelle Kendlbruck

©: Albrecht Imanuel Schnabel

Förderstipendium 2018: Flussraum Salzach – Transformation zur Lebensader

©: Horst Lechner + Lukas Ployer

Das Land Salzburg verleiht zur Förderung und Anerkennung beispielgebender Leistungen auf dem Gebiet der Architektur alle zwei Jahre einen Preis. Ziel ist es, eine größere Öffentlichkeit für zeitgenössische Architektur zu schaffen, die Baukultur zu fördern und die erbrachten Leistungen zu würdigen. Die Auszeichnung wird für Bauwerke verliehen, die sich in Salzburg befinden und zum Zeitpunkt der Einreichung nicht länger als drei Jahre fertiggestellt sein dürfen.
Ausgezeichnete Bauten müssen eine beispielhafte Auseinandersetzung mit den Problemen der heutigen Zeit darstellen und den Forderungen nach hohem architektonisch-künstlerischem Wert, nach Übereinstimmung von Form und Funktion und nach sorgfältiger technischer und künstlerischer Durchbildung entsprechen.

Der Architekturpreis des Landes Salzburg 2018 ging an:

  • Boulderbar Salzburg
    Architektur: hobby a / schuster & maul 
    Bauherr: Boulderbar Salzburg GmbH
    „Salzburg, die 'Bühne der Welt', liest man anlässlich der Feierlichkeiten zu 20 Jahre UNESCO Weltkulturerbe, und – weiter im stolzen Ton – heißt es, dass man den Anspruch hat, eine Stadt mit besonderem Wert für die Menschheit zu sein. Der unerschöpfliche Einsatz für die Erhaltung der Denkmäler und der Altstadt wird mit wachsenden Tourismuszahlen belohnt. Die Investitionen der öffentlichen Hand bedeuten eindeutig einen Mehrwert für alle.
    Auch die Boulderbar Salzburg stiftet globale Empfindungen, wie „endlich einen Ort gefunden zu haben, in dem ich als Kosmopolit das Gefühl habe, daheim zu sein“. (...) Der Vorhang kann hier Tag und Nacht aufgehen, weil die monumentalen Schiebewände des Bestandsbaus so belassen wurden, dass die Boulderbar Salzburg sich sowohl in den öffentlichen Raum des Quartiers erweitern kann, als auch, wie im mittelalterlichen Straßentheater, die Schaulustigen sich einfach um die Bühnenportale versammeln können. Eines kann man mit Sicherheit sagen: Hier hat die Architektur Kraftfelder entstehen lassen und die Dynamik des sozialen Raums sowohl indoor als auch outdoor neu erfunden – und die Jugend hat es mit Leidenschaft angenommen!
    (aus dem Jurytext von Laura P. Spinadel. Den vollständigen Text entnehmen sie dem Downloaddokument)

Fünf Projekte wurden 2018 mit Anerkennungen ausgezeichnet:

  • Wohnhausanlage Saalachstraße/Rottweg, Salzburg
    Architektur: ARTEC Architekten
    Bauherr: Heimat Österreich
    „Seit den letzten Jahren achten innovativere Bauträger auf eine größere Zahl variierender Wohnungs- grundrisse, um eine Durchmischung von Altersgruppen und Lebensstilen zu fördern. Die Wohnhausanlage Saalachstraße ist hierfür ein hervorragendes Beispiel. Auf ihr heterogenes Umfeld reagiert sie mit der lockeren Anordnung von Baukörpern, zwischen denen Freiräume unterschiedlichen Charakters entstehen, ein dreiecksförmiger im Zentrum und zwei lineare, die das Areal mit den umgebenden Stadträumen verbinden. Jede Wohnung hat einen privaten Freibereich, entweder als kleinen Garten oder Terrasse. Die vom Bauträger verlangten fünf Wohnungstypen unterschiedlicher Größe haben die Architekten auf über ein Dutzend Grund- rissvarianten verfeinert. Die Erschließung erfolgt über helle Laubengänge und Treppenhäuser, in denen zarte Farben die Stimmung heben. Die architektonischen Voraussetzungen für gute Nachbarschaft sind gegeben. Dass sie gelebte Praxis wird, bleibt zu hoffen.“
    (aus dem Jurytext von Christian Kühn. Den vollständigen Text entnehmen sie dem Downloaddokument)
  • Probebühnen Salzburger Landestheater, Salzburg
    Architektur: Architekturwerkstatt Zopf
    Bauherr: Salzburger Landestheater
    „Die neuen Probebühnen des Salzburger Landestheaters bilden eine heterogene Großform, die aus einer verschachtelten Abfolge von Proberäumen entwickelt wurde. Eine raue, scheinbar unbehandelte Außenhülle aus feuerverzinkten Stahltafeln lässt den alltäglichen Wandel im Inneren erahnen. (..) Alles in Allem ein wichtiges Projekt für das baukulturelle Schaffen in Salzburg, ein ausgezeichnetes Ergebnis einer intensiven Zusammenarbeit von Bauherr, Architekten und Gestaltungsbeirat.“
    (aus dem Jurytext von Stefan Marte. Den vollständigen Text entnehmen sie dem Downloaddokument)
  • Haus auf der Postalm, Abtenau
    Architektur: Maximilian Eisenköck
    Bauherr: Familie S.
    „Das Haus auf der Postalm ist ein Ersatzbau für einen baufälligen Hof aus dieser alpinen Tradition, der technisch nicht mehr zu retten war. Die Eigentümerin, Biochemikerin und eine der renommiertesten Wissenschaftlerinnen Österreichs, ließ zwei unabhängige Einheiten errichten, ein Wohnhaus und ein halb in den Berg gegrabenes Wirtschaftsgebäude, das neben den Räumen für die landwirtschaftlichen Geräte auch ein Labor enthält, in dem mit lokalen Kräutern experimentiert wird. Das Wohnhaus ist ein Mehrfamilien- und Mehrgenerationenhaus, gleichsam ein Mikrokosmos, in dem Familie und Freunde zusammentreffen können."
    (aus dem Jurytext von Christian Kühn. Den vollständigen Text entnehmen sie dem Downloaddokument)
  • Wasserkraftwerk Gündlhof Saalbach-Hinterglemm
    Architektur: Gogl Architekten
    Bauherr: Anton Wimmer
    „Wenn man sich als Privatperson entscheidet, ein Kleinwasserkraftwerk im Glemmtal zu errichten, muss man ganz besondere Beweggründe haben. Wie so oft in der Architektur stellte sich heraus, dass sowohl biografische als auch baukünstlerische Motive den Bauherrn und die Planerinnen antrieben. (…) Die Suche nach einer Kreation im Einklang mit dem Kosmos ist spürbar und extrem gelungen.“
    (aus dem Jurytext von Laura P. Spinadel. Den vollständigen Text entnehmen sie dem Downloaddokument)
  • Bergkapelle Kendlbruck, Ramingstein
    Architektur: Hannes Sampl
    Bauherr: Johann Müllner
    „Mitten in der wunderschönen Landschaft der Lungauer Bergwelt zeigt sich eine kleine Bergkapelle in traditioneller Form. Da sie in gleicher Weise ausgerichtet ist wie die leicht tiefer gelegenen Almhütten, entsteht ein bemerkenswertes Ensemble inmitten der unberührten Berglandschaft. Schon von weitem ist die kleine, ganz in Holz gehaltene Kapelle zu sehen – mit unaufgeregter Selbstverständlichkeit besetzt sie den Waldrand auf einer kleinen Anhöhe oberhalb der Alm. Je näher man ihr kommt, desto deutlicher zeigt sich, dass es sich hier nicht nur um eine Bergkapelle im traditionellen Sinne handelt.“
    (aus dem Jurytext von Stefan Marte. Den vollständigen Text entnehmen sie dem Downloaddokument)

Das Förderstipendium des Landes Salzburg 2018 wurde vergeben an:

  • Flussraum Salzach – Transformation zur Lebensader
    von Horst Lechner und Lukas Ployer
    „Kann man als junger Absolvent einer österreichischen Kunsthochschule die Geschichte der Stadt Salzburg verändern? Sind die Stadtbewohner bereit, auch entlang des Flussraums Salzach neue Entdeckungen zu machen? Wünscht sich die Szene eine Initiative Architektur, die dem Funken eines Wandels eine Plattform bietet? (…) Wir sprechen darüber, dass ein identifizierter Bedarf zu einem Grundrecht der Salzburger und Salzburgerinnen führen könnte: dem Recht auf ihre Lebensader in der Stadt. Nicht viele, aber einige zeitgenössische Beispiele lassen den Gedanken zu, dass man in der Stadt durch die Macht der Massen ein besseres Leben jenseits von Konsum und Tourismusströmen aufbauen könnte.
    (aus dem Jurytext von Laura P. Spinadel. Den vollständigen Text entnehmen sie dem Downloaddokument)

Ausstellung
Die Ausstellung im Architekturhaus zeigt alle von der Jury in die Bewertung aufgenommenen Einreichungen und bietet einen guten Überblick über das Baugeschehen der letzten zwei Jahre in Stadt und Land Salzburg.

Katalog
Begleitend ist ein 60-seitiger Katalog erschienen, in dem sämtliche Einreichungen dokumentiert sind.

Jury 2018

  • LAURA P. SPINADEL, *1958, BUENOS AIRES
    1977-82 Architekturstudium in Buenos Aires (erhielt 1982 die Goldmedaille). Von 1984-86 war sie am Institut für Stadtgestaltung an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien tätig, seit 1984 freischaffende Architektin. 1986 Gründung von BUSarchitektur. 1986-90 Professorin für Städtebauliche Strategien der Fakultät für Architektur und von 1986-91 auch Direktorin für Auslandsbeziehungen an der Universität Buenos Aires. 2004 Gründung von BOA „büro für offensive aleatorik“. Zahlreiche Auszeichnungen, Preise, Vorträge und Gastprofessuren im In- und Ausland.
  • CHRISTIAN KÜHN, *1962, WIEN
    Studium an der TU Wien und an der ETH Zürich. Unterrichtet an der TU Wien seit 1989. Habilitation in Gebäudelehre, Professor an der TU Wien, 2001. Seit 2008 Studiendekan der Fakultät für Architektur und Raumplanung. Forschungsgebiete: Geschichte und Theorie der Architektur, Gebäudelehre mit Schwerpunkt Bildungsbau. Architekturkritiker für Zeitschriften und Tageszeitungen. Kommissär für den österreichischen Beitrag zur Architekturbiennale in Venedig 2014. Vorsitzender des Beirats für Baukultur im Österreichischen Bundeskanzleramt und der Architekturstiftung Österreich.
  • STEFAN MARTE, *1967, DORNBIRN
    Nach dem Architekturstudium an der TU Innsbruck gründete er 1993 mit seinem Bruder Bernhard das Büro Marte.Marte. Das Büro realisierte seither eine beachtliche Reihe preisgekrönter Bauwerke. 2016 mit dem Einzelbeitrag ‘In Search of the Unexpected‘ bei der Architekturbiennale in Venedig vertreten. Aktuell realisiert marte.marte mit der Neuen Galerie Niederösterreich in Krems und dem Dokumentationszentrum für die Stiftung ‘Flucht, Vertreibung, Versöhnung‘ im Deutschlandhaus in Berlin zwei bedeutende Museumsbauten.

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