03/02/2016

Architekturfestival
TURN ON 2016
Großer Sendesaal
ORF RadioKulturhaus
Argentinierstr. 30a, 1040 Wien

Eintritt frei

Donnerstag, 3. März 2016
von 16:00h – 18:50

Freitag, 4. März 2016
von 10:30 – 18:50   

Samstag, 5. März 2016
von 13:00 – 22:00

Zeitgenössisches Bauen rückt mehr und mehr in das Blickfeld der Öffentlichkeit. Rudolf Scholten, einer der politischen Mitbegründer der österreichweiten Architekturvermittlung, stellt einen Zusammenhang zwischen den Erfolgen einer Gesellschaft in Kunst und Wissenschaft einerseits und jenen in Wirtschaft und Politik andererseits her. Dies braucht auch die Vermittlung kultureller Themen als Grundlage.

Festivalleiterin
Margit Ulama, Büro für Architektur, Theorie, Organisation

Veranstalter

Architekturstiftung Österreich

03/02/2016

Architekturfestival TURN ON 2016, 3. – 5. März 2016

©: TURN ON

Die Welt sei aus den Fugen geraten, konnte man vor kurzer Zeit in den Medien lesen; auch von einer zunehmenden Verunsicherung ist heute die Rede. In dieser instabilen Zeit gewinnt das Bauen als materielle Manifestation an Bedeutung – als solide Behausung, aber auch im metaphorischen Sinn. Das Haus gibt Schutz und bietet Sicherheit und steht zugleich für vieles mehr: für die Erfahrung des Raumes, die Weite des Blicks oder auch für Repräsentation in einer modernen Weise. Das Bauen war vielleicht noch nie so facettenreich und unterschiedlich wie heute, und parallel zu den gegenwärtigen Krisen entwickelt sich das aktuelle Baugeschehen erstaunlich dynamisch, ja sogar zukunftsweisend.

TURN ON PARTNER
Bauen bedeutet interdisziplinäre Zusammenarbeit. Dieser Think-Tank an der Schnittstelle von Wirtschaft und Architektur verbindet die Blickwinkel unterschiedlicher Disziplinen mit dem Ziel produktiver Wechselwirkungen. Im Mittelpunkt von TURN ON PARTNER stehen dabei spezifische Themen eines avancierten Bauens der Gegenwart.
Die Vorträge renommierter Unternehmen und Architekturbüros spannen ein breit gefächertes inhaltliches Spektrum auf, das – im chronologischen Sinn – bei der Projektentwicklung seitens der Bauträger beginnt. Das Thema Projektentwicklung wird auch anhand von Wohnbauprojekten dargestellt; diese Bauaufgabe hat am Veranstaltungsort Wien eine lange Tradition. Die weiteren Themen reichen vom Holz- und Stahlbau über aktuelle Entwicklungen diversester Materialien bis zur neuen Idee des zeitgemäßen Hotels, des Büroraumes und des Bades. Die immaterielle, subtile Gestaltung mit Licht stellt ebenfalls einen Beitrag dar.

TURN ON
bietet auch diesmal fünfzehn Vorträge von ArchitektInnen aus Österreich, aber auch dem Ausland zu Highlights der aktuellen Entwicklung. Sie dokumentieren die vielfältigen Entwurfsansätze in unserem Land sowie eine Auswahl an Bauaufgaben und generellen Themen der Architektur. Der Fokus der ersten sechs Vorträge ist wie immer das Wohnen. Dabei werden dem geförderten Wohnbau in Österreich soziale Wohnbauprojekte in Barcelona gegenübergestellt.
Nach der Talkrunde zum Thema Architekturvermittlung reihen sich – dem Prinzip des harten Filmschnitts folgend – divergente Themen und Bauaufgaben aneinander, zum Beispiel Infrastruktur und Kultur. Entwicklungshilfeprojekte mit hohem sozialem und architektonischem Anspruch entstehen in China und Zimbabwe. Die ambitionierte Verbindung von Inhalt und Form bildet auch die zentrale Idee einer neuen Kunst- und Architekturschule in Innsbruck. Und schließlich werden zwei große Komplexe der Verwaltung und der Bildung von einem führenden Wiener und einem weltweit tätigen Büro aus Dublin vorgestellt. (Text: Margit Ulama)

PROGRAMM
Das Festival, veranstaltet von der Architekturstiftung Österreich, geleitet von Margit Ulama, bietet auch im 15. Jahr seines Bestehens an zweieinhalb Tagen ein ambitioniertes, breit gefächertes Programm.
Der Festvortrag von Architekt Max Rieder (Salzburg/Wien) leitet das Programm am Freitag ein. Vor dem Hintergrund seiner interdisziplinären Arbeit, die die Praxis des Bauens und die theoretische Reflexion mit unterschiedlichsten Schwerpunkten verbindet, wird der Festredner brisante Themen des gegenwärtigen Bauens ansprechen.
Von Donnerstag bis Samstag rückt eine dichte Folge von Vorträgen auch in diesem Jahr zentrale Fragestellungen der aktuellen Architekturentwicklung in den Mittelpunkt.
Die Programmschiene TURN ON PARTNER konzentriert sich auf die Schnittstelle von Wirtschaft und Architektur, somit auf spezifische Aspekte und Entwicklungen des Bauens. TURN ON präsentiert wie gewohnt die anspruchsvollsten aktuellen Bauten in und aus Österreich, also nationale und internationale Architektur von besonders hohem Stellenwert. Die specials guests des Programms am Samstag kommen 2016 aus Barcelona und Dublin.

TURN ON PARTNER – Die Dialoge
im ORF RadioKulturhaus Wien.
Donnerstag, 3. März | Freitag, 4. März 2016.

TURN ON PARTNER ist ein Think-Tank, der das komplexe Bauen unserer Zeit erforscht. Der Bauprozess differenziert sich heute immer weiter aus, parallel dazu gewinnt die Schnittstelle von Wirtschaft und Architektur an Bedeutung. Es werden spezifische, breit gefächerte Themen des Zusammenwirkens unterschiedlicher Disziplinen und Blickwinkel präsentiert und diskutiert.
Diese Plattform rückt die vielfältigen Voraussetzungen und Hintergründe des Bauens in den Mittelpunkt. Sie bietet renommierten nationalen und internationalen Unternehmen die Möglichkeit, anspruchsvolle Themen und innovative Entwicklungen vorzustellen. Ergänzend  dazu präsentieren die eingeladenen ArchitektInnen ihre Sicht der jeweiligen Fragestellung sowie avancierte Referenzbeispiele.
TURN ON PARTNER fördert die kreativen Wechselwirkungen zwischen unterschiedlichen Sparten. Die Dialoge zwischen führenden VertreterInnen von Unternehmen sowie ausgewählten ArchitektInnen, die in sich in den vergangenen Jahren etablierten, werden auf besonders hohem Niveau fortgeführt.

Folgende ArchitektInnen tragen u.a. vor
•    Kaden+Lager – Tom Kaden, Berlin
•    riegler riewe architekten – Roger Riewe, Graz
•    LAAC Architekten – Kathrin Aste, Innsbruck
•    3DReid – Nab Speakes, Manchester       
•    Atelier Boday – Silvia Boday, Innsbruck
•    UAU collectiv, Frederik Vaes, Brüssel
•    Atelier Heiss, Christian Heiss, Wien
•    Atelier Krischanitz, Adolf Krischanitz, Wien

Die spezifischen Themenschwerpunkte sind u. a.
•    Projektentwicklung
Renommierte Bauträger stellen zentrale Projekte in Wien, Graz und Innsbruck vor.
•    Wohnbau
Von großen Stadtentwicklungsgebieten in Wien mit unterschiedlichsten, zum Teil gänzlich neuen Themenstellungen, bis zur Erneuerung einer traditionsreichen Wohnsiedlung in Innsbruck.
•    Holz- und Stahlbau: die unterschiedlichen Themen und Ausrichtungen des aktuellen Holzbaus sowie die Möglichkeiten avancierten Stahlbaus.
•    Innovative Entwicklungen von Ziegel und keramischen Fliesen sowie neueste Fassaden-konstruktionen und Oberflächen aus Aluminium.
•    Unterschiedlichste Fragen des Bauens – von der neuen Idee des Hotels sowie des Büroraumes, der möglichen Rolle des Bades im Wohnbau, technischen Detaillösungen über das wichtige Thema BIM bis hin zur Lichtgestaltung und der Frage von Stadtraum.

TURN ON – Die Bauten
im ORF RadioKulturhaus Wien.
Samstag, 5. März 2016.
Beirat zur Programmauswahl: Christian Kühn, Arno Ritter, Margit Ulama

Führende ProtagonistInnen der österreichischen Architekturszene stellen wieder speziell ausgewählte Bauten – Highlights der aktuellen Entwicklung – vor. Die Vorträge illustrieren auch diesmal die vielfältigen Entwurfsansätze in unserem Land, aber auch ein heterogenes Spektrum an Bauaufgaben. Die special guests – renommierte europäische Büros – kommen aus Barcelona und Dublin.
Im Rahmen des Themenblocks Wohnen wird die avancierte Neuinterpretation eines Bregenzerwälderhauses vorgestellt. Die Vorträge zum geförderten Wohnbau in Wien fokussieren drei thematische Schwerpunkte: neue Typologien des Wohnens, die pointierte Komposition mit Volumina als Grundlage für Stadtvillen in der Seestadt Aspern sowie die klaren Entwürfe für eine Baulücke und ein großes, dem starken Verkehr ausgesetztes Grundstück jenseits der Donau. Das spanische Büro R+B verfolgt in seinen sozialen Wohnbauten die Idee des collective space. Der abschließende Vortrag präsentiert Bauten mit zweigeschoßigen Raumzonen für den Wohnraum in Vorarlberg.

Das Themenspektrum der Vorträge nach der Talkrunde ist divergent. Präsentiert werden somit unterschiedlichste Bauaufgaben und Entwurfshaltungen. Wie bereits 2015 bildet Infrastruktur einen Schwerpunkt – mit ausgewählten Supermärkten und einer Leitstelle der Energieversorgung. Die Kulturthemen reichen von einer Konzerthalle über ein Privatmuseum bis zu interdisziplinär entstandenen Ausstellungsgestaltungen. Zwei große Komplexe der Verwaltung und der Bildung werden von einem führenden Wiener Architekturbüro und einem international tätigen Büro aus Dublin vorgestellt. In beiden Fällen
spielt der public space – der Freiraum in unterschiedlichen Konfigurationen – eine entscheidende Rolle.
Entwicklungshilfeprojekte mit besonderem architektonischem und sozialem Anspruch entstehen aktuell in China und Zimbabwe. Die anspruchsvolle Verbindung von Inhalt und Form bildet auch die zentrale Idee einer neuen Kunst- und Architekturschule in Innsbruck.

Die fünfzehn Vorträge im Einzelnen

WOHNEN etc.
– Thomas Mennel, Bregenzerwälderhaus Schwarzenberg, Vorarlberg
– Rüdiger Lainer, Wohnbauten Gerasdorfer Straße / Mautner Markhof Gründe. Wien
– NMPB Architekten, Wohnbau Seestadt Aspern / Bürgerzentrum Böheimkirchen, Wien / NÖ
– Nerma Linsberger, Wohnbau Jedleseer Straße / Brünner Straße    , Wien
– Roldán + Berengué, Drei soziale Wohnbauten in Barcelona, Spanien
– Dorner\Matt, Wohn-/Geschäftshaus Thalbachgasse / Wohnbau St. Gallenkirch, Vorarlberg          

KULTUR, BILDUNG, INFRASTRUKTUR, VERWALTUNG etc.
– Silvia Boday, Drei MPreis-Märkte, Tirol / Innsbruck
– Volker Giencke, Konzerthalle Liepaja, Lettland
– querkraft architekten, Museum Liaunig, Kärnten
– BWM Architekten, Ausstellungsgestaltungen 2009–2015, Wien / NÖ
– Bechter Zaffignani, Zentrale Kraftwerks-Leitstelle der TIWAG in Silz, Tirol
– Anna Heringer, Bamboo Hostels / PORET Kindergarten, China / Zimbabwe
– Abendstein | Prenner | Rauch, bilding Kunst- und Architekturschule, Innsbruck
– Henke Schreieck Architekten, Erste Campus, Wien
– Grafton Architects, Universitätscampus in Lima / Universität Toulouse, Peru  / Frankreich

TURN ON TALK
Die Bedeutung des Bauens – die Vermittlung von Architektur.
Im Rahmen von TURN ON werden ausgewählte aktuelle Bauten gezeigt. Ein brandneues Beispiel, die Kunst- und Architekturschule bilding, macht Vermittlung zu seinem expliziten Inhalt und gibt diesem eine avancierte architektonische Form.  Aber was ist der Sinn und Zweck der heutigen öffentlichen Darstellung, der Vorträge insgesamt? Was kann das Ziel von Architekturvermittlung generell sein?
Zeitgenössisches Bauen rückt mehr und mehr in das Blickfeld der Öffentlichkeit. Rudolf Scholten, einer der politischen Mitbegründer der österreichweiten Architekturvermittlung, stellt einen Zusammenhang zwischen den Erfolgen einer Gesellschaft in Kunst und Wissenschaft einerseits und jenen in Wirtschaft und Politik andererseits her. Dies braucht auch die Vermittlung kultureller Themen als Grundlage.
TURN ON TALK geht von folgenden Fragen aus: Welche Rolle spielt Architektur heute? Welche Bedeutung kann Architektur haben? Um Architektur bewusst zu erleben, braucht es jedenfalls Bildung – und damit auch Vermittlung.
Die Talkrunde findet zwischen den beiden Vortragsblöcken statt. Diskutiert wird das brisante Thema von:
– Eva Guttmann, ehem. Geschäftsführerin des Hauses der Architektur in Graz
– Wolfgang Kos, Kulturhistoriker, ehem. Direktor des Wien Museum, Wien
– Michael Pech, Vorstandsmitglied der ÖSW – Österreichisches Siedlungswerk

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