21/07/2006
21/07/2006

Architektur-Vorsitzende Bogensberger: „K&Ö-Projekt ergänzt auf intelligente Weise Grazer Altstadt“

Architektinnen und Architekten fordern „Managementplan“ für Grazer Weltkulturerbe. „Die professionelle Steuerung im Rahmen eines Managementplans“ fordert die Vorsitzende der Architektinnen und Architekten in der Ziviltechnikerkammer Ulrike Bogensberger für das Grazer Weltkulturerbe. Das Verhältnis der Stadt Graz zum Weltkulturerbe-Komitee dürfe nicht durch Einzelaussagen und Polemiken bestimmt werden. Nur so könnten die Rahmenbedingungen geschaffen werden, unter denen gestalterische und bauliche Veränderungen unter Einhaltung der bestehenden Rechtsgrundlagen und damit der Weiterbestand und die architektonische Entwicklung möglich sind. Ein wesentlicher Grund für die Aufnahme der Grazer Innenstadt in die UNESCO-Liste „des Erbes der Welt“ sei die Vielfalt hervorragender Baukultur aus verschiedenen Stilepochen, so Bogensberger. Baukultur und Weltkulturerbe sei daher kein Gegensatz sondern eine Symbiose. Die Qualität und Quantität neuer Architektur im Welterbe des Stadtgefüges wird im so genannten „Wiener Memorandum“ so beschrieben, dass sie den geschichtlichen und künstlerischen Stadtraum nicht kompromittieren darf. Beim aktuellen Kastner&Öhler-Projekt habe man sich im Rahmen eines höchst professionell abgewickelten internationalen Architektenwettbewerbs darum bemüht, „mit einer umfassenden Modernisierung des Hauses auch die Bausünden aus den 70-er Jahren zu sanieren.“ Aus Beiträgen von 14 prominenten Architekturbüros aus dem In- und Ausland wählte eine hochkarätig besetzte Fachjury unter Mitwirkung von Vertretern der Altstadtsachverständigenkommission, dem Vorsitzenden des Grazer Tourismusverbandes und dem Vorstand der Grazer Stadtplanung einstimmig das Projekt der Madrider Architekten Nieto/Sobejano aus. Bogensberger: „Das Siegerprojekt ergänzt auf intelligente Weise die Grazer Altstadt. Die Methode war richtig und das Ergebnis korrespondiert mit dem Welterbe.“ Als gesetzliche Berufsvertretung setze sich die Ziviltechnikerkammer daher für die Realisierung eines neuzeitlichen und eigenständigen Projektes ein und trete strikt gegen jede Art von Polemik auf. „Unser Augenmerk werden wir immer auf die Förderung neuer Architektur auf hohem Niveau legen, die sich harmonisch in die gewachsenen Strukturen einfügt.“

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