06/12/2012

HÖRBUCH:
Moritz Holfelder "Oscar Niemeyer"
ISBN 978-3-938666-236-3; EUR 14,00
Neuerescheinung am 15.12.2012 bei DOM publisher

06/12/2012

Titelbild von "Oscar Niemeyer - Das Leben ist ein Hauch" (2009)

„Nie wieder wird die Zukunft so gut aussehen wie mit den Bauten des Brasilianers.“
Carmen Stephan: Der Spiegel, 2007

Am 5. Dezember 2012 starb der berühmte brasilianische Architekt Oscar Niemeyer in seiner Geburtsstadt Rio de Janeiro, kurz bevor er 105 Jahre alt geworden wäre.

Oscar Ribeiro de Almeida Niemeyer Soares Filho gilt als Wegbereiter der modernen brasilianischen Architektur. Er zählt zu den schaffensreichsten Architekten des 20. Jahrhunderts und hat insgesamt mehr als 600 Gebäude konzipiert und umgesetzt. Niemeyer teilte sein Werk selbst in fünf Perioden ein: Pampulha, Pampulha bis Brasília, Brasília, Bauten in Übersee (Paris, Mailand usw.) und Spätwerke. Etliche Bauten gelten als Architektur-Ikonen der Moderne. 1988 erhielt er für sein Schaffen den Pritzker-Preis für Architektur, zusammen mit Gordon Bunshaft

Niemeyer studierte von 1928 bis 1934 an der Escola Nacional de Belas Artes in Rio de Janeiro. Danach arbeitete er im Büro des brasilianischen Architekten und Stadtplaners Lúcio Costa. Dort traf er auch erstmals mit Le Corbusier zusammen. Dieser machte ihn später zu seinem Assistenten. In den Jahren 1947 bis 1953 war er der Vertreter Le Corbusiers im Planungsgremium der UNO für das Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York City.
Niemeyer setzte früh fast ausschließlich auf Stahlbeton als Baumaterial, dem er neue Anwendungsmöglichkeiten erschloss. In seiner futuristischen und plastischen Formensprache mit kurvenreichen, weichen Konturen hält er stets ein ausgewogenes Verhältnis zwischen freiem Raum und Volumen ein. Seine kühnen und unkonventionellen Entwürfe begründeten seinen Ruf als einen der wichtigsten Vertreter und Erneuerer der architektonischen Moderne. Am bekanntesten sind seine Entwürfe für den Bau der brasilianischen Planhauptstadt Brasília zwischen 1957 und 1964. Alle öffentlichen Gebäude in der auf dem Reißbrett geplanten Stadt stammen aus seiner Hand. Lúcio Costa wurde sein ausführender Stadtplaner. Die UNESCO erklärte Brasília 1987 zum Weltkulturerbe.
1966, zwei Jahre nach der Machtergreifung durch die Militärs im Jahre 1964, ging Niemeyer wegen seiner Mitgliedschaft in der Kommunistischen Partei Brasiliens nach Frankreich ins Exil. Ende der 1960er Jahre konnte er seine Arbeit in Brasilien fortsetzen. Er lehrte unter anderem an der Universidade Federal do Rio de Janeiro (UFRJ), kehrte jedoch erst nach der Generalamnestie von 1979 im Jahre 1982 ganz nach Brasilien zurück. Während seiner Jahre im Exil erbaute er unter anderem die Zentrale der Parti communiste français in Paris, das Haus der Kultur in Le Havre und das Verlagshaus von Mondadori in Mailand. 1990 trat er aus der Partei aus, blieb jedoch weiterhin Marxist.
(Quelle: http://de.wikipedia.org)

Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
GAT+