12/10/2016

Gedanken von Konrad Frey, Beobachter der Arbeiten von Gartler-Rieder in den 1960er Jahren.

12/10/2016

Die vertikale Stadt. Eine Neustadt für die aus der Altstadt umzusiedelnden 250.000 Grazer

©: Klaus Gartler, Helmut Rieder

Architekt Klaus Gartler ist am 7. Oktober 2016 auf den Friedhof gebracht worden.

Ich habe ihn mit seinem kongenialen Partner Helmut Rieder an der Technischen Hochschule in den 60Jahren erlebt. Oder vielmehr die Projekte der beiden.

Sie waren schon ein paar Jahre vor mir. Ich war damals als Anfänger auf Orientierung aus und die klar gedachten Zukunftsprojekte von Gartler-Rieder waren Blitze aus einer anderen Welt. Wie auch Bernhard Hafners Strukturdenken .

Von Gartler-Rieder zum Beispiel: eine Neustadt für die aus der Altstadt umzusiedelnden 250.000 Grazer, auf einem Staudamm zur Unterwassersetzung von AltGraz, errichtet. 1 1/2  km in die Höhe. Bis ins Einzelne realisierbar durchdacht. Im Staudamm ist auch gleich das Wasser-Kraftwerk für die Stadt drin!
Oder „CampoMondo“ im Weltraum als "Urlaubsort für Stahlarbeiter“. (Klaus war immer schon politisch links-bewusst).
Oder auf die spontane Frage eines Professors, wer die Fassade unserer Schule aufzeichnen kann, war Gartler der einzige, der das konnte!

Gartler-Rieder waren, wie auch Bernhard Hafner, Wegbereiter für uns direkt Nachkommende. Ideell und praktisch: dass nämlich auch über den üblichen Programmrahmen hinausreichende Projekte als Programm mit Zeugnis angenommen werden konnten. Soferne ein Konzept mit Substanz klar durchdacht und argumentiert wurde.

In einem Zeichensaal zu arbeiten haben sie abgelehnt. So sind sie als Gartler-Rieder – nicht oft – aus dem Nichts an der TH erschienen, mit einem großartigen Projekt unterm Arm, zur „Korrektur“ bzw. um Professor und Assistenten das Konzept zu erläutern. Und wir haben zugehört und zugeschaut.

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