21/08/2015

THE MAGIC LOW ARCHI RIDERS
Von 23. bis 26. Juli war das Architektur-Kollektiv Studio Magic im Rahmen des Architektoursommers auf Tour quer durch die Steiermark. Das Team bot in den besuchten Gemeinden jedermann sein Handwerk gegen Knödel, Speck oder ein Glaserl Wein an. Ein Experiment, das aus den räumlichen Rahmen des Büros ausbricht und sich im öffentlichen Raum präsentiert und sich der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt.
Ziel war, direkte Architektur zu erforschen unter dem Aspekt Angebot und Nachfrage. Der Fokus lag auf der Interaktion zwischen Kunde und Dienstleister in einem begrenzten zeitlichen Rahmen.

21/08/2015

Von 23. bis 26. Juli war das Architektur-Kollektiv Studio Magic im Rahmen des Architektoursommers quer durch die Steiermark unterwegs.

©: Studio Magic

Das Team bot jedermann sein Handwerk gegen Knödel, Speck oder ein Glaserl Wein an.

©: Studio Magic

Der Fokus lag auf der Interaktion zwischen Kunde und Dienstleister in einem begrenzten zeitlichen Rahmen.

©: Studio Magic
©: HDA – Haus der Architektur

Die Mitglieder des Architektur-Kollektiv Studio Magic haben sich von 23. bis 26. Juli zusammengepackt, um ihre Dienste und Ideen quer durch das Bundesland an die Menschen zu bringen.

Fernab von der Landeshauptstadt und anderen größeren Städten führte ihr Weg The Magic Low Archi Riders vom südländischen Bad Radkersburg bis in den hohen Norden nach Bad Aussee. Was sie wollten? Zwei Äpfel und ein Eis, Mannerschnitten, Wasser und Strom, eine Stadtführung oder ein Mittagessen. Was sie boten? Ihr architektonisches Können in Form von analogen Planungen und Skizzen, die von einem mobilen Fahrradzelt, über einen Dachausbau und eine Terassenbeplankung, bis hin zu Toilettenanlagen und Schornsteingestaltung reichten.

Dem Team ging es darum, einen räumlichen Eindruck der steirischen Gemeinden zu gewinnen und sich dabei mit den BewohnerInnen über Architektur auszutauschen. Anstatt auf Autobahnen wurde durch die Gemeinden hindurchgefahren, so dass in jedem Ort spontan beschlossen werden konnte, das Lager aufzuschlagen oder nicht. Dabei war das Lesen des öffentlichen Raums und damit das Suchen eines möglichen Basislagers der ausschlaggebende Punkt in der Entscheidung.

In neun von vierzig möglichen Gemeinden fanden die Riders einen geeigneten Punkt im öffentlichen Raum, von welchem aus der Kontakt zu den BewohnerInnen möglich schien. Neben verwirrten Blicken erntete das Kollektiv dabei überwiegend positive Reaktionen. Von den Aufträgen abgesehen entwickelten sich so auch immer wieder inspirierende Gespräche, etwa über zeitgenössische Architektur und deren Nutzen oder über die Entwicklung natürlicher Klebstoffe mit einem jungen Tischlerlehrling.

Durch den Kontakt mit den Menschen vor Ort kamen die Riders ihrem Ziel, mehr über Angebot und Nachfrage direkter Architektur zu erfahren, Stück für Stück näher. „Das Interesse für die gebaute Umwelt, den öffentlichen Raum und die Gestaltung desselben ist sehr viel größer, als wir das vermutet hätten. Allerdings, so der Eindruck in beinahe jeder Gemeinde, in der wir Halt gemacht haben, fehlen die Ansprechpartner, um sich darüber austauschen zu können“, so das Resümee von Studio Magic.

Während es etwa in Bad Radkersburg bereits rege Bürgerbeteiligung für diese Themen gibt und dort auch der Austausch mit ArchitektInnen und RegionalentwicklerInnn stattfindet, fehlt es in vielen anderen Orten noch an Angeboten. Hinzu kommt die Hemmung vieler Menschen, in etwas Geld zu investieren, das die eigene Vorstellungskraft übersteigt. Diese Hemmschwelle scheint sich durch einen direkten Dialog aber überwinden zu lassen, da er es ermöglicht auf zwischenmenschlicher Ebene zu kommunizieren und festgefahrene Stereotypen aufzubrechen.

Die Magic Low Archi Riders hielten ihre Erlebnisse nicht nur auf Facebook, sondern auch auf Kamera fest und werden ihren Kurzfilm über das Projekt im September im HDA präsentieren.

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