29/01/2009
29/01/2009

Zu Beginn des Gesprächs mit StR. Fluch drehen sich die Fragen um die Zukunft des Andreas-Hofer-Platzes, Besitzverhältnisse, was dort gebaut werden soll, wie die architektonische Qualität sichergestellt werden soll?

Betreffend die Besitzverhältnisse erklärt sich die Stadträtin zwar als nicht zuständig, führt dann aber aus, dass Eigentümerin die Stadt Graz sei, die Acoton Projektmanagement & Bauträger GmbH allerdings über ein Superädifikat verfüge (redaktionelle Anmerkungen auch in der Folge in Klammer: üblicherweise wird seitens des Besitzers eines Superädifikats dem Grundstückseigentümer ein Entgelt entrichtet). Nach ihrem Wissensstand, „nicht mein Ressort“, wurde das Superädifikat von der Firma Shell an Acoton weitergegeben.
Auf die Frage, was auf dem Andreas-Hofer-Platz errichtet werden solle, leitet StR.in Fluch ein: Es sei „klar“, dass „die Menschen angesichts des Andreas-Hofer-Platzes immer einen Platz im Kopf“ hätten. Es entspräche offenbar einem psychologischen Moment, dass „beim Hinschauen“ auf den Platz, die Tankstelle und die Tiefgarage ausgeblendet würden. „Der Andreas-Hofer-Platz ist eigentlich kein Platz. Der Andreas-Hofer-Platz ist auch jetzt schon ein Bauplatz, der auch bebaut ist, nämlich mit der Tankstelle. Das Superädifikat bezieht sich auf diesen Bauplatz. Dort könnte jederzeit, auch mit gar nicht so geringer Dichte, gebaut werden.“ Die Stadt sei mit Acoton deshalb im Gespräch, weil es sich hier „um einen derart sensiblen Ort“ handelt, der auch im Masterplan Weltkulturerbe rot eingezeichnet ist.“ Allerdings: „Schon jetzt, nach geltender Rechtslage, wäre eine ziemliche Höhenentwicklung möglich.“ Auch der Masterplan Weltkulturerbe, sagt Fluch, gehe nicht von Freifläche, sondern von Bebauung aus. Der Platz sei nicht Bebauungsplan pflichtig, allerdings möchte die Stadt, koordiniert mit Acoton, einen zweistufigen Wettbewerb – Städteplanung und Gestaltung – initiieren. In Vorbereitung habe Fluch um Abhaltung von „Interessentenforen“ gebeten, nachdem Post, GVB, Graz AG, Sparkasse und Joanneum betroffen sind.
Was wirklich auf dem Platz gebaut werden soll ist noch offen. Es gibt aber unterschiedliche Ideen, von „Casino bis Geschäftsnutzung“. „Ich persönlich denke“, sagt die Stadträtin auf Nachfrage, „dass es ein perfekter Casino-Standort wäre“, das hänge aber noch von der Umfeldgestaltung ab.

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