Neue Ansätze indonesischer Architekten
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Frankfurt am Main

House #1 at LABO.themori\Bandung, Architekten: LABO. Architecture+Design, Foto: Paul Kadarisman

Architektur war in den Tropen nie nur auf den Schutz vor Regen und Sonne beschränkt. Mit dem Aufstieg der Moderne in der Architektur hatte die tropische Architektur plötzlich eine globale Relevanz und wurde für alle Klimazonen und Kulturen adaptiert. Für viele Generationen indonesischer Architekten waren die Tropen aber keine romantische Kolonie, sondern harte Realität mit sintflutartigen Regenfällen, Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit.

Heute wird die tropische Architektur häufig von verglasten und klimatisierten Hochhäusern oder den gefeierten Entwürfen für Touristenresorts publizistisch in den Schatten gestellt. Denn sie wird als selbstverständlich betrachtet mit ihren Steildächern und Dachüberständen. Dennoch ist sie für viele Architekten eine Herausforderung, neue Lösungen zu finden. In Zeiten des Klimawandels und der Energiekrisen feiert die klimatisch adaptierte Architektur nun ein triumphales Comeback.

Die Ausstellung blickt auf die Herangehensweise indonesischer Architekten:
_ Welche neuen Ansätze und Konzepte werden im Hinblick auf das allgegenwärtige tropische Klima verfolgt?
_ Welche Umweltveränderungen erleben sie?
_ Was sind die wesentlichen Bestandteile ihrer architektonischen Praxis?

Der erste Teil der Ausstellung gibt einen kurzen historischen Überblick und veranschaulicht jene Themen, Ereignisse und Werke, die unser heutiges Verständnis von Architektur, Klima und Tropikalität geprägt haben, und schafft so einen geeigneten Rahmen für die gezeigten architektonischen Werke. Hierzu werden sieben spezifische Schwerpunkte in Bezug auf den Architekturdiskurs, auf Ideen und Vorstellungen zu den Tropen sowie die Entwicklung der Klimaforschung und Architekturwissenschaft entlang eines horizontalen Zeitstrahls präsentiert.
Der zweite Teil zeigt zwölf Fallbeispiele von Architekturprojekten, die zwölf indonesische Architekten in den letzten Jahren realisiert haben. Die Werke – kleine Wohnhäuser, gewerbliche Bauten sowie religiöse Gebäude in unterschiedlichen Lokalitäten und Gegebenheiten – werden anhand von Zeichnungen, Fotografien, digitalen Diashows und Maßstabsmodellen veranschaulicht.

Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
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