Graz

Architekturzeitung ARCH+ 235, Mai 2019: Rechte Räume – Bericht einer Europareise

©: FORUM STADTPARK

Gespräch über Architektur, öffentliche Räume in Europa und deren politische Instrumentalisierung

Inputs von: Andreas Rumpfhuber, Architekt; Dubravka Sekulic, Künstlerin; Christina Werner, Künstlerin
Danach: Diskussion unter Publikumsbeteiligung
Moderation: Claudia Gerhäusser

Mit dem Artikel Unbehagliche Räume in der Maiausgabe der Architekturzeitung ARCH+ 235: Rechte Räume – Bericht einer Europareise beschreibt Andreas Rumpfhuber zeitlich passend zur Ibiza-Affäre und dem Koalitionsbruch zwischen Schwarz-Blau die politische Situation in Österreich und deren räumliches Abbild.
Das Heft der ARCH+, das quer durch Europa rechtspopulistisch vereinnahmte Räume darstellt, schlägt hohe Wellen und führt nicht nur in der Architektenszene zur Diskussion. Niklas Maak z.B. formuliert in der deutschsprachigen Presse seine Bedenken zu einzelnen Thesen der Ausgabe und die Redaktion der ARCH+ weist prompt dessen Vorwürfe als Diffamierung zurück. Die im Gesellschaftlichen unbestrittene Präsenz rechtspopulistischer Ansätze und Überzeugungen führt also auch in der Architektur zu heftigen Diskussionen sowie zu Missverständnissen.
Die Anfälligkeit bzw. Offenheit der Architektur und auch des öffentlichen Raums für (partei)-politische Instrumentalisierung zeigt sich in den Berichten aus Europa deutlich. Architektur war schon immer Ausdruck bestehender Machtverhältnisse und sich entwickelnder Tendenzen, oder? Insofern ist die Fragestellung nach der Materialisierung eines Rechtsrucks in der Architektur und Stadtplanung logisch.

Im Werk der Künstlerin Christina Werner finden sich dazu parallele Beobachtungen. Ihre aktuelle Ausstellung im FORUM STADTPARK lässt keinen Zweifel daran, dass – räumlich wie visuell – radikalisierte, politische Botschaften vermittelt werden. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich auch Dubravka Sekulic mit architektonischen Realisierungen bzw. baustilistischen Überformungen in Kroatien, Serbien und Bosnien und Herzegovina. Man ist versucht zu fragen, wie flexibel räumliche Strategien im politischen Sinne sind. Und ob es eindeutige Zuschreibungen überhaupt geben kann? Österreich erhält eine interessante Rolle in dem Diskurs, um so mehr sich seine regierungspolitische Situation mit 2020 zu ändern scheint. Im Kern interessiert also, "wie gegenwärtige Regierungsformen in Relation zu Raumpolitik und Architektur zu verstehen sind“ (Zitat Rumpfhuber, Unbehagliche Räume).

Veranstaltungsort
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
GAT+