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Wien

Österreichisches Parlament, Wien

©: Parlamentsdirektion - Österreichisches Parlament

Das Parlament muss nach mehr als 130 Jahren sowohl bautechnisch als auch in funktionaler Hinsicht generalsaniert werden. Dimension, Geometrie und städtebauliche Lage sind zwar vorgegeben, doch die Neugestaltung der Räumlichkeiten lässt Platz für Ideen zur Gestaltung des demokratischen Aufeinandertreffens. Als Ort der Macht ebenso wie der Repräsentation kommt dem Parlament sowohl hoher Symbolgehalt als auch die ganz praktische An- und Herausforderung zu, ein Ort der demokratischen Begegnung zu sein – nicht nur für die Parteien und InteressenvertreterInnen, sondern besonders auch für das Volk. Die in den vergangenen Jahren erfolgte Öffnung (etwa im Rahmen der Demokratiewerkstatt) verlangt gänzlich andere Voraussetzungen als jene Aufgaben, die einst Theophil Hansen zu beachten hatte.
Wenn wir also bedenken, dass die Funktion auch der Form folgt, kommt dem Wort Parlamentssanierung eine doppelte Bedeutung zu, und wir sollten dem Prozess mehr demokratisches Gewicht beimessen.

Im Herbst 2014 wird feststehen, wer die Generalplanung übernehmen wird, um das alte Gebäude den neuen Anforderungen eines mittlerweile sechs Parteien umfassenden Parlaments anzupassen. Der Österreichpavillon der Biennale 2014 in Venedig war deshalb dem Thema Plenum – Orte der Macht gewidmet und zeigte Modelle von 196 nationalen Parlamentsgebäuden in aller Welt. Hierbei wurde abermals deutlich, dass nicht nur die Form der Funktion folgt, sondern auch umgekehrt.
Das Institut für Wissenschaft und Kunst lädt daher zu einer Veranstaltung ein, bei der die interessierte Öffentlichkeit gemeinsam mit WissenschaftlerInnen und ArchitektInnen die demokratische Bedeutung der Parlamentssanierung diskutieren kann.

Diskussion mit:
_ Tamara Ehs: Vizepräsidentin des IWK sowie Lehrbeauftragte an der Universität Graz.
_ Christian Kühn: ao. Professor für Gebäudetechnik am Institut für Architektur und Entwerfen der TU Wien.
_ Franziska Leeb: Architekturkritikerin, Wien.
_ Elsa Prochazka: Architektin, Vorsitzende des Architekturbeirats der Bundesimmobiliengesellschaft.

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