Bewegliche Netzwerke
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Graz, diverse Orte

Bewegte Stadtgefährtin, ein Mobil mit eingebauter Camera Obscura

©: balloon architekten
©: HDA – Haus der Architektur

Der OFFENE BETRIEB GRAZ ist ein von neun Grazer Institutionen und Initiativen entwickeltes Netzwerk. Die Workshops setzen sich mit den wechselnden Anforderungen einer künstlerischen Ausbildung auseinander. Im Zuge einer fortschreitenden Diskussion um die sich verschlechternden Bedingungen der Bildung ermöglicht diese experimentelle Plattform eine selbstbestimmte Wissensproduktion sowie deren Umsetzung in gemeinschaftliche Ressourcen.

Unter dem Titel Bewegliche Netzwerke untersucht der aktuelle OFFENE BETRIEB GRAZ 2015 die (im)materiellen und informellen Rahmensetzungen von Graz als urbanes Modell für einen kritischen und handlungsorientierten Ort des Diskurses über zeitgenössische Kunst. Gemeinsam mit inter/nationalen KünstlerInnen und ExpertInnen wird ein zweiwöchiges Programm aus Workshops, Lesegruppen, Performances, Vorträgen, Präsentationen und öffentlichen Seminaren gestaltet.
Nach verbindlicher Anmeldung steht die Teilnahme an acht speziellen Workshops für alle Interessierten offen.

Die Essenz des OFFENEN BETRIEB GRAZ 2015 bildet ein Geflecht an Projekten, die sich der Praxis und Reflexion alternativer Formen von Bildung im Bereich der Kunst widmen. Gemeinsamer Fokus sind die die immateriellen Wissensräume und Netzwerke der Stadt Graz. Das Programm ist als offene Plattform für zukunftsweisende Bildungs- und Gesellschaftsdebatten im Bereich der bildenden Kunst konzipiert.

Die Angebote des OFFENEN BETRIEB sind an der Schnittstelle von Kunst, Wissenschaft und Bildung angesiedelt und richten sich an Interessierte aller Generationen. Die Zielgruppen sind insbesondere Studierende künstlerischer Studienrichtungen, KünstlerInnen, KunsterzieherInnen, KulturarbeiterInnen, SoziologInnen, HistorikerInnen, AutorInnen oder ArchitektInnen, die sich mit dem Aufbau von Gemeinschaften und dem öffentlichen Raum in der Stadt auseinandersetzen.

Programm

Der OFFENE BETRIEB GRAZ 2015 wird mit der Performance privatleben mit ausgangslage, EPISODE 7: der offene betrieb ein unternehmen der zweiten liga für kunst und kultur im Forum Stadtpark eröffnet. Die potentiell unendliche Seifenoper spielt in einem Themenpark, der verschiedene Phasen, Aspekte und Katastrophen des öffentlichen Lebens im frühen 21. Jahrhundert nachstellt. Weiters wird eine RednerIn zur Lage sprechen.
Sichtbar verbunden werden die einzelnen Programmpunkte des OFFENEN BETRIEB GRAZ 2015 durch die Bewegte Stadtgefährtin, einem Mobil mit einer eingebauter Camera Obscura von Franziska Hederer, das den Blick auf den städtischen Alltag auf den Kopf stellt. Es begleitet die Veranstaltung zu unterschiedlichen Orten im Stadtraum von Graz, um in performativer Weise Informationen, Einblicke und Reflexionen zu sammeln, aber auch um für Verpflegung und Treffpunkte zu sorgen.
An den Mittwochen (7. Juli, 15. Juli 2015) öffnet sich der OFFENE BETRIEB GRAZ 2015 zur Open Stage der Kunstszene Graz – als Ort des Austausches und als Ort von temporären Installationen und Kunstlaboren. Ein Open Call lädt zur Teilnahme und zur weiteren Vernetzung ein.
Zu den verschiedenen Workshops und Seminaren sind lokale wie internationale KünstlerInnen und TheoretikerInnen geladen. Ziel sind Recherchen und Experimente zum Themenbereich Kunst und Bildung im urbanen Raum, der auf unterschiedliche Weise als fluide, immaterialle Bildungsinstitution untersucht wird:
Das Forum Stadtpark widmet sich mit Cristian Forte, Mirella Galbiatti, Gines Olivares aus Berlin in Kooperation mit Vera Hagemann und Franziska Hederer dem Bild der Stadt in seiner Fragmentierung als inhaltlicher, sozio- und kulturpolitischer Träger. Eingeladen sind interessierte Menschen quer durch die Generationen und Berufe, die mit einfachen performativen Mitteln sich selbst in in Bezug auf andere im öffentlichen Raum erproben wollen.
Das ESC erforscht mit dem Softwarekünstler Jaromil aka Denis Roio die durch die überall präsenten digitalen Medien entstandenen Zonen der Kontrolle als Kunstraum für Performances und temporäre Markierungen.
Das Schaumbad – Freies Atelierhaus Graz beschäftigt sich gemeinsam mit der malaysischen Künstlerin Janet Pillai mit multikulturellen Gemeinschaften: Die soziokulturell reich durchmischte Triestersiedlung ist zentrales Forschungsobjekt der Künstlerin.
Die Akademie Graz lässt rund um die Leechkirche im Workshop unter Mitwirkung der GastkritikerInnen Maruša Sagadin, Milica Tomić, Markus Wilfling, zweintopf Eva & Gerhard Pichler sowie KrisenexpertInnen der Stadt Graz eine Baustelle entstehen: Begehbare Minihäuser machen die Raumprogramme gegenwärtiger Krisen erfahrbar; insbesondere geht es um Flüchtlingsaufnahme und -unterbringung.
Im Künstlerhaus, Halle für Kunst & Medien untersucht Heinrich Dunst (Wien) innerhalb von sprachanalytischen und spekulativen Zuschreibungen   die Bewegung von Bildern und Worten auf dem Weg durch die Medien, um daraus prozesshaft Formen der Vergegenständlichung zu entwickeln.
Das IZK, Institut für Zeitgenössische Kunst der TU Graz, befragt das Wissenschaftliche vor dem Hintergrund eines soziopolitischen Kontextes – Mitwirkende sind u.a. Antonia Majaca, Mohammad Salemy, Patricia Reed, Ana Teixeira Pinto und Milica Tomic. 
hat die Künstlergruppe bankleer (Karin Kasböck und Christoph Leitner) aus Berlin eingeladen, den Volksgarten unter die Lupe zu nehmen.
Der Grazer Kunstverein wird im Workshop des Briten Nils Norman und der Grazer Künstlerin Theresa Pasterk zur Sprache des öffentlichen Raums und zur Effektivität einer populären Stadtplanung arbeiten.

Veranstalter
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
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