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Graz

Ausstellung HARALD MAIRBÖCK

Das berühmte Zitat von Gertrude Stein "a rose is a rose is a rose" drückt die Vielzahl an Bedeutungsebenen hinter einem Zeichen oder Bild aus.

Eine ähnliche Frage zur Bestimmung von Dingen veranlassten Harald Mairböck, der Ausstellung den Titel a picture is a camera is a picture zu geben. Seine Auswahl an Arbeiten basiert auf der Auseinandersetzung mit dem Original und der direkten Beziehung zwischen Licht und Oberfläche.
Der Künstler benutzt dabei grundlegende technologische Mittel: Licht, Fotopapier und Entwicklerchemikalien. Das Volumen eines Bildes und der Abbildungsraum sind wichtige Merkmale und in volume.print lassen aufgetürmte Papierschichten ihre Materialität sichtbar werden. In cubes und tubes wird der leere Raum durch das Bauen einer Lochkamera aus fotografischem Papier ausgetestet. Das Loch wird jedoch nicht geöffnet, um das Abbild von Objekten von außerhalb einzufangen sondern ausschließlich reines Licht. In der extremsten Form, so bei capillary.print, wird der Raum zwischen Abbildungsebene und Objektiv minimal, definiert als Brennweite Null. Das endgültige Bild ist während des gesamten Prozesses abhängig vom Zufall und nimmt eine abstrakte Form an. Durch die partielle Unkontrollierbarkeit und weil sie keine Kamera oder irgendwelche physisch darstellbaren Objekte benötigen, zeigen diese Bilder die verblüffendste Form von Fotografie.

Experimentieren mit grundlegendem Material: einfache Papierkameras bauen, Foto-Papier-Blätter auftürmen und anschließend Löcher und Schlitze hineinschneiden, diese dem ungeschützten Licht aussetzen, mit Flüssigkeiten spielen – all das zeigt die Überlegung des Künstlers zur Fotografie als Medium und sein Interesse, über die konventionellen Blickfelder hinauszusehen. (Vasja Nagy)

Ausstellungseröffnung: Freitag, 6. Mai 2016, 19.30 Uhr
Der Kurator und Kunstkritiker Vasja Nagy wird zur Eröffnung sprechen.

Veranstaltungsort
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
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