MAK Immanent Elasticity
©: MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst
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Ausstellung
Mon 12/05/2014 20:00pm - Sun 14/09/2014 18:00pm
MAK: Immanent Elasticity
Wien

Mit der außergewöhnlichen, begehbaren Installation
 Immanent Elasticity, einem eigens für die MAK-Galerie entwickelten,
 leichten Gespinst aus elastischen Fasern, lädt soma architecture zum
Eintauchen in eine veränderbare, wolkenartige Raumstruktur.
Die im 
Rahmen der programmatischen Reihe ANGEWANDTE KUNST. HEUTE konzipierte
 Einzelausstellung 
basiert auf Untersuchungen zu elastischen Materialsystemen, mit denen
 sich das Architekturbüro soma architecture intensiv auseinandersetzt,
 und verlässt konventionelle Methoden der Formfindung. Architektur 
manifestiert sich in Immanent Elasticity als elastischer Diskurs im
 Sinne einer offenen, individuellen Interpretation und Wahrnehmung von 
Raum.

Die visionäre Arbeit besteht aus glasfaserverstärkten
 Kunststoffzellen, einem Material, das unter Eigenspannung sogenanntes 
kinematisches Potenzial erzeugt und sich durch Bewegung
 unterschiedlich verformen lässt. Durch Krafteinwirkung von außen
 können Teile des Gebildes aus ihrer dreidimensionalen Form in eine 
flache Struktur umklappen. Durch die Verkettung der Zellen hat ein
 lokales Kippen Auswirkung auf die jeweiligen Nachbarzellen, wodurch
 charakteristische, sich wiederholende Muster entstehen. Die flexible
 Struktur basiert auf einem Materialsystem, das in Zusammenarbeit mit
 Studierenden an der TU Wien entwickelt wurde. Sie erlaubt ein
 Anpassen an die räumlichen Gegebenheiten der MAK-Galerie und 
ermöglicht damit Improvisation und lokale Differenz.

soma architecture verfolgt mit Elasticity einmal mehr 
eine spekulative Raumauffassung, welche die vielschichtigen
 Verstrickungen von Wahrnehmung und geometrischen Prinzipien 
thematisiert. Die Raumstruktur der Ausstellung ist mit 
L-Systemen (Lindenmayer-Systeme, benannt nach dem ungarischen
 Biologen Aristid Lindenmayer) beschreibbar, die, basierend auf der
 Reproduktion einfacher Grundregeln, unter anderem zur Simulation von 
Pflanzenwachstum angewandt werden. Die Installation im MAK erscheint 
trotz der Künstlichkeit des Materials gewachsen und lebendig, trotz 
ihrer stringenten Regelhaftigkeit und eindeutigen geometrischen
 Beschreibbarkeit chaotisch und mehrdeutig.
Innovative Denkmuster und Umsetzungsmethoden sowie die Entwicklung
 von visionären, räumlichen und formalen Konzepten sind
 charakteristisch für die Arbeit von soma architecture. Zu den
 experimentellsten Projekten des ArchitektInnenteams zählen unter 
anderem der mobile Kunstpavillon "White Noise" für das Land Salzburg
 (2011) oder der "Theme Pavilion" für die Expo 2012 in Südkorea. Die
 elastisch verformbare kinetische Fassade der Expo war nicht nur eine 
technische Weltneuheit, sondern ein emotional bewegendes räumliches 
Erlebnis.

Eröffnung: Montag, 12. Mai 2014, 20:00 Uhr

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