Graz

Ausstellun "Julije Knifer – Anti-Malerei" im MUWA

©: MUWA - Museum der Wahrnehmung

JULIJE KNIFER notierte 1976 in seinen Tagebüchern, er habe „durch einen Reduktionsprozess die Anti-Malerei erreichen“ wollen, und zwar durch „ultimative Kontraste und einen finalen Rhythmus“. Der Künstler verwehrte sich gegen, über das Visuelle hinausgehende Interpretation seiner Werke: „Es gibt zwei extreme Minimalwerte - die weiße und die schwarze Fläche. Zwischen diesen beiden Polen liegen Mäander oder vielleicht andere Formen. Ich habe mich für den Mäander entschieden. Aber das ist keine Frage der Wahl, sondern einfach ein bestimmter Prozess. Um diesen Rhythmus zu bekommen oder ihn zu erreichen, blieb ich beim Mäander stehen.” Durch die Reduktion von sich wiederholenden Horizontalen und Vertikalen in nahezu ausschließlich Weiß und Schwarz entstehe eine Monotonie, die ihm Freiheit verschaffe und einen Rhythmus erzeuge. Chronologie und Entwicklung hatten für KNIFER hingegen wenig Bedeutung: „Für mich spielt die Zeit eigentlich keine Rolle und es ist unerheblich, wann ein Bild entstanden ist. (…) Ich verspüre kein Bedürfnis nach Fortschritt, weder in Bezug auf Qualität noch auf Quantität.“

Wie für sein bildnerisches Schaffen legte KNIFER vergleichbare Regeln für das Schreiben fest. „Neutral und klar“, „pur und direkt“ sollten die Texte sein, ihren „Flow und Rhythmus“ haben. Seine bildnerischen Variationen der Mäanderform fanden damit ihre Entsprechung in immer wieder variiert formulierten Regeln zur Textgestaltung wie eben auch für sein bildnerisches Oeuvre. Wiederholung und Rhythmus prägten damit gleichermaßen seine Texte und bildnerischen Arbeiten. 

Die Ausstellung im MUWA wird von ANA KNIFER, der Tochter des Künstlers, gemeinsam mit dem MUWA-Team kuratiert, und zeigt vorwiegend Serien, beispielsweise Regeln und Emotionen (1979), bestehend aus 20 Graphit-Zeichnungen auf Papier und die vierteilige Acrylbilder-Serie Poliptih (1976).

Zur Einführung der Ausstellung spricht PETER PEER, Leiter Neue Galerie Graz. Kulturstadtrat Dr. GÜNTER RIEGLER wird die Gäste begrüßen.

Ausstellung
Samstag, 13. März – Freitag, 27. August 2021
Mittwoch – Sonntag, 13:00 bis 17:30 Uhr

Veranstaltungsort
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
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