-
Graz
©: Künstlerhaus. Halle für Kunst & Medien

Thomas Baumann, Candice Breitz, Elena Aya Bundurakis, Tony Cokes, Petra Cortright, Folkert de Jong, Verena Dengler, Ryan Gander, Yuri Pattison, Signe Pierce, Jim Shaw, Gunther Skreiner, Markus Sworcik, Amalia Ulman, Martha Wilson, Joseph Zehrer

 (kuratiert von Sandro Droschl)

In der Ausstellung im KM– kommt dem Begriff der Intimität besondere Aufmerksamkeit zu. Dieser beschreibt das Bedürfnis nach Abgrenzung vom Außenraum und den Anderen, nach Rückzug und Ruhe, um das Eigene erkennen und beschreiben zu können – und es in angestrebter Selbstermächtigung schließlich darstellen und ausleben zu können. Intimität basiert auf Verlässlichkeit der Bezüge und Referenzen, die diesen Rückzug in Form von anerkannten Daten beschreiben und damit eine Konzentration auf das Eigene erlauben. Durch die Techniken und Formen der Kommunikation des Internets und im Besonderen die darin grassierenden Fake-News und aggressiven Hassreden ist gerade diese Verlässlichkeit der Datenlage in ständiger Diskussion, was den zunehmenden individuellen Zug nach Intimität zusätzlich erschwert.

Die international besetzte Ausstellung Hate Speech. Aggression und Intimität nimmt bedenkliche Tendenzen dieser Entwicklung einer oftmals allzu direkten Rede als Ausgangspunkt und setzt ihm kritische Beispiele gegenüber, um den hohen Wert der freien Diskussion und damit einer demokratischen Meinungsbildung innerhalb einer offenen Zivilgesellschaft aktualisiert zu unterstützen. Das Projekt versteht sich als Beitrag einer gemeinschaftlichen Diskussion und verfolgt das Ziel, die Sensibilität und das Bewusstsein für den virtuellen, öffentlichen und privaten Raum der Meinungsbildung zu erhöhen. Empörung war gestern, entpört euch!

Die Gruppenausstellung wird von einem vielseitigen Veranstaltungs- und Vermittlungsprogramm und von der Online-Publikation des Künstlerhauses, dem KM–Journal, begleitet. Dieses Rahmenprogramm fungiert als Ergänzung zur Ausstellung, bietet interessierten BesucherIinnen die Möglichkeit der thematischen Vertiefung und will zum Diskurs anregen.

Eröffnung am 01.02.2019, 18:00


Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
GAT+