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Graz

Ein Projekt des Vereins GISAlab im Rahmen von Graz Kulturjahr 2020

Geteilte (in)Kompetenzen ist ein Experiment, das versucht, Mädchen und jungen Frauen zu ermöglichen, sich im Feld der Technik mithilfe künstlerischer Methoden einzubringen bzw. frei zu bewegen.
 Das Ziel dieses Projektes besteht darin, einen Dialog zwischen Menschen mit unterschiedlichen Kompetenzen und auch Inkompetenzen zu initiieren. Es sollte ein Begegnungsfeld mit Künstler*innen, Technikerinnen und Schülerinnen geschaffen werden, ohne im Voraus einem bestimmten Ziel dienen zu müssen.
Das Projekt wurde in mehreren Phasen realisiert: Erst wurden Inkompetenzen benannt und aufgezeigt, und diese dann mit kompetenten Personen geteilt. Der Fokus lag dabei nicht auf akademische Methoden und Disziplinen, sondern vielmehr auf Anliegen, Beobachtungen, Fähigkeiten, Neugierde, Selbstreflexion, Verwirrung und Ungewissheit.

Luftverschmutzung in der Stadt

In der ersten Phase widmet sich das Projekt dem Thema Luftverschmutzung in der Stadt. Dieses wurde in den Workshops mit über zwanzig teilnehmenden Schüler*innen im Alter von 10 bis 15 Jahren, vom Künstler Niki Passath und der Künstlerin Ulla Rauter ausgearbeitet. Von einer Hands-on-Mentalität ausgehend, haben die Mädchen vogelartige, mit Sensoren bestückte Objekte geschaffen, die sich je nach Höhe der Luftverschmutzung mehr oder wenig intensiv bewegen. Auch tragbare Klangverwandlungs-Geräte sind im Rahmen des Workshops geschaffen worden. Diese nehmen Geräusche und Lärm der Stadt auf, filtern diese und wandeln sie in neue Klänge um.

Frauen in der Technik
In der zweiten Phase des Projektes führte das Künstlerduo „diSTRUKTURA“ Interviews mit Frauen aus Graz, die in einem internationalen Technologieunternehmen als Technikerinnen tätig sind. „diSTRUKTURA“ befragte sie über die Schwierigkeiten, Chancen und Herausforderungen, die sie als Frauen in einer noch immer männerdominierten Domäne haben. Anhand von Interviews wurden von 16-jährigen Schülerinnen Spazierrouten in Graz erstellt, die jeweils einer der interviewten Technikerinnen gewidmet sind. Die Schülerinnen haben beim Gehen dieser Routen ihr eigenes Videomaterial erstellt, welches nachher mit den Interviews kombiniert wurde und in der Ausstellung zu sehen ist.

Garten der Zukunft
Im dritten Teil des Projektes beschäftigt sich Künstlerin Tanja Vujinovic gemeinsam mit Wissenschaftler*innen aus Disziplinen wie Nanophysik, Biologie, Ökologie etc. mit der Frage, wie ein Garten der Zukunft ausschauen könnte. In der daraus resultierenden Installation „Island“ (Sphäre 3, Zyklus MetaGarden) sind Objekte und Elemente geschaffen worden, die von Nano-Strukturen, künstlicher Intelligenz oder Plasmaphysik inspiriert wurden.

Zusammenfassend versucht die Ausstellung eine Brücke zwischen Personen diverser Altersstufen und Berufsgruppen zu schlagen und in der Zusammenarbeit, Differenzen und Unterschiede als Stärken zu nutzen. Letztendlich soll jede*r von uns die eigenen Fähigkeiten nützen, um sich für eine Sache einzusetzen, die uns alle betrifft, und die jeden kreativen Kopf brauchen kann – um auch gemeinsam daran zu wachsen.

Veranstaltungsort
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
GAT+