Gemeinde baut - Wiener Wohnbau 1920 bis 2020
Gemeinde baut - Wiener Wohnbau 1920 bis 2020 _ Karl Marx Hof
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Ausstellung
Tue 20/05/2014 11:00am - Sat 05/07/2014 17:00pm
Gemeinde baut - Wiener Wohnbau 1920 bis 2020
Der Wiener Wohnbau präsentiert sich in Berlin
Berlin

Multimediale Ausstellung Gemeinde baut - Wiener Wohnbau 1920 bis 2020 beleuchtet Geschichte und Bedeutung des Wiener Wohnbaus.

Der soziale Wiener Wohnbau und der Wiener Gemeindebau im 
Besonderen gelten in Europa als herausragendes Beispiel für eine
 gelungene Wohnungspolitik. "Seit über 90 Jahren wird in Wien der
 soziale Wohnbau durch die Maxime des leistbaren, qualitätsvollen 
Bauens geprägt. Dieser Anspruch galt bereits bei der Errichtung der 
ersten Wiener Gemeindebauten und wird heute in der Wiener 
Wohnbaupolitik in seiner zentralen Bedeutung fortgeführt. Heute leben
 etwa 60 Prozent der Wienerinnen und Wiener in den rund 220.000
 Gemeindebauwohnungen bzw. in rund 200.000 mit Fördermitteln des
 Landes Wien errichteten Wohnungen. Dieses große Angebot geförderter
 Wohnungen, das weltweit einzigartig ist, hat zudem einen wichtigen,
 preisdämpfenden Effekt auf den gesamten Wohnungsmarkt der Stadt.
 Dadurch sind die Mieten in Wien im Vergleich mit anderen Metropolen 
relativ moderat.", betonte Wohnbaustadtrat Michael Ludwig im Rahmen der Eröffnung der multimedialen Wanderausstellung
 Gemeinde baut - Wiener Wohnbau 1920 bis 2020 in Berlin.

Die Ausstellung zeigt die
 Geschichte des sozialen Wohnbaus in Wien von seinen Anfängen in den
 1920er Jahren bis heute und darüber hinaus. Dabei wird auch die
 Entwicklung der sozialen Wohnbaupolitik im Spannungsfeld zwischen
 gesellschaftlicher Veränderung, technischem Fortschritt beim Bau,
 Stadtplanung und Architektur beleuchtet. Im Mittelpunkt der Schau 
stehen die Menschen und ihre unterschiedlichen individuellen 
Bedürfnisse und Ansprüche ans Wohnen. "Der Wiener Gemeindebau ist seit seinen Anfängen eng mit den 
sozialen Errungenschaften der Stadt Wien verknüpft. Bereits die 
ersten errichteten Wohnhausanlagen zeichnen sich durch weitläufige 
Grünflächen, viele Freiflächen, wie Loggien und Balkone und die Nähe
zu sozialen Einrichtungen, wie Schulen, Kindergärten oder 
Bibliotheken aus. Der Gemeindebau hat von Anfang das
 gesellschaftliche Umfeld maßgeblich mitgeprägt", so Josef Neumayer,
 Direktor von Wiener Wohnen.

Nachdem Wien am 1. Jänner 1922 ein eigenes Bundesland wurde, war
durch die damit verbundene Steuerhoheit auch die Möglichkeit gegeben, 
den sozialen Wohnbau auf eine breite Basis zu stellen. Nach der
 Einführung einer zweckgebundenen Wohnbausteuer unter dem damaligen 
Finanzstadtrat Hugo Breitner im Jänner 1923, war der finanzielle
 Grundstein für das Wohnbauprogramm gelegt, das am 21. September 1923 
vom Wiener Gemeinderat verabschiedet wurde. Darin wurde festgelegt, 
dass innerhalb von fünf Jahren zwischen 1924 und 1928 25.000 neue
 Wohnungen errichtet werden sollten. Bereits Ende 1926 war diese s
ehrgeizige Ziel vorzeitig verwirklicht, sodass das Programm auf 
30.000 Wohnungen ausgeweitet wurde und für die Jahre 1929 bis 1934 
weitere 30.000 Wohnungen in Angriff genommen wurden. 1934 lebte
 bereits ein Zehntel der Wiener Bevölkerung in einer der rund 66.000
 Gemeindebauwohnungen. Heute bilden rund 220.000 Gemeindewohnungen und
 weitere 200.000 Wohnungen, die durch Mittel aus der Wiener 
Wohnbauförderung errichtet wurden, das Zuhause für rund 60 Prozent
der Wiener Bevölkerung.

"In den vergangenen neun Jahrzehnten hat sich der soziale Wohnbau
immer wieder verändert und an neue gesellschaftliche
Rahmenbedingungen angepasst. Die immer größer werdende Anzahl an 
Singlehaushalten, das Älterwerden von Bewohnern und Gesellschaft
sowie geänderte ökonomische und ökologische Rahmenbedingungen machen 
eine stetige Weiterentwicklung des sozialen Wohnbaus notwendig", so
Ludwig und Neumayer.

Neben den laufenden Maßnahmen in der Sanierung und der
 Modernisierung der Gemeindewohnungen werden aktuell rund 7.000 
Wohnungen, die auf Initiative und mit Fördermitteln der Stadt Wien
 errichtet werden, jedes Jahr fertiggestellt. Dieses erschwingliche
 Wohnungsangebot zeichnet sich vor allem auch dadurch aus, dass es den 
unterschiedlichen Anforderungen und Bedürfnissen der BewohnerInnen 
gerecht wird.

Gegenwärtig sind in Wien 180 Projekte mit rund 20.000
 Wohneinheiten in Umsetzung. "Das Gesamtinvestitionsvolumen dafür
beträgt mehr als 2,66 Milliarden Euro. Der Förderaufwand der Stadt
liegt bei knapp einer Milliarde Euro", hielt der Wiener
 Wohnbaustadtrat fest. Er betonte zudem: "Wir investieren so viel in 
den Wohnungsneubau, wie keine andere Stadt in Europa. Der Wohnbau und
 insbesondere der geförderte Wohnbau sind der Motor der Wiener
 Stadtentwicklung. Damit kurbeln wir die Konjunktur an und sichern
 Arbeitsplätze! Rund 14.000 Jobs alleine im Neubaubereich. Und das auf 
konstant hohem Niveau", so Ludwig.

Zur Eröffnung am 16. Mai 2014 sprachen:
Dr. h.c. Kristin Feireiss, Aedes Berlin
Dr. Michael Ludwig, Stadtrat für Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung, Wien
Ing. Josef Neumayer, Direktor von Wiener Wohnen

Davor wurde die Ausstellung im Herbst 2013 im Az W gezeigt

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