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Stainz

"Die Jagd ist weiblich", Ausstellungsansicht

©: Universalmuseum Joanneum

Umrahmt wird diese Sonderausstellung vom Zyklus "Diana und Aktäon" des steirischen Künstlers Gerald Brettschuh.

©: Universalmuseum Joanneum

Joanneum startet in intensiven Museumssommer
Am 1. Juli öffnen in der Steiermark wieder alle Häuser des Universalmuseums Joanneum und die Besucher/innen erwarten über 30 Ausstellungen sowie zahlreiche weitere Programmpunkte. Nach der coronabedingten Schließzeit bringt der Sommer 2020 zwei besondere Aktionen: Gratis-Eintritt für alle bis 15 Jahre während der Sommerferien und das Jahresticket im Juli zum Aktionspreis.
Das Jagmuseum Schloss Stainz präsentiert unter dem Titel Die Jagd ist weiblich. Diana und Aktäon erstmals in Österreich eine Sonderausstellung zum Thema "Frauen in der Jagd“. Die historische Entwicklung dieses Themas beginnt schon in der Urgeschichte, setzt sich in der Mythologie bei der Jagdgöttin Diana und dem von ihr verwunschenen Aktäon fort und zeigt anhand ausgewählter Persönlichkeiten, wie sich die Jagd entwickelt hat. Ergänzt wird die Schau durch einen Gemäldezyklus des steirischen Künstlers Gerald Brettschuh.
„Besonders nach dem Stillstand des Kulturlebens spürt man die Sehnsucht nach Kunst und Kultur. Ich lade alle ein, den außergewöhnlichen Sommer 2020 als einen intensiven und abwechslungsreichen Museums- und Ausstellungssommer mit dem Universalmuseum Joanneum zu nutzen und zu erleben. Ganz besonders unsere jungen Steirerinnen und Steirer bis 15 Jahre, die die Vielfalt und die zahlreichen spannenden Facetten der Ausstellungen bei freiem Eintritt erkunden können“, betonte Kulturlandesrat Christopher Drexler. Außerdem ist das Jahresticket im Aktionsmonat Juli zum ermäßigten Preis von 19 € (statt 25 €) erhältlich und stellt eine attraktive Option für all jene dar, die das Joanneum gerne regelmäßig besuchen.

Die Kulturgeschichte der Frauen in der Jagd
Die Jagd war und ist nicht das alleinige Betätigungsfeld der Männer. Forscht man in der Geschichte, so war die Jagd sehr wohl auch von Frauen geprägt. Diese Art des Zeitvertreibs war ein Mittel, sich aus den Zwängen des adeligen Gesellschaftslebens zu befreien, man konnte etwa lockerer mit Kleidungsvorschriften umgehen, "Frau“ war dabei. Eine kulturhistorische Betrachtung bis zur Gegenwart rückt die weibliche Seite der Jagd in den Fokus: Frauen auf der Jagd, bei höfischen Jagdschauspielen wie dem Fuchsprellen, der Reiherbeize oder hoch zu Ross im Damensattel – eine Reitkunst, die Kaiserin Sisi perfekt beherrschte.
Die historische Entwicklung dieses Themas beginnt schon in der Urgeschichte, setzt sich in der Mythologie bei der Jagdgöttin Diana und dem von ihr verwunschenen Aktäon fort und zeigt anhand ausgewählter Persönlichkeiten, wie sich die Jagd entwickelt hat. Umrahmt wird die Sonderausstellung vom Zyklus Diana und Aktäon des steirischen Künstlers Gerald Brettschuh. Seine monumentalen Gemälde zeigen den Spannungsbogen zwischen weiblicher Macht und Verletzlichkeit durch den Frevel des Jägers.
Die Schau geht auch der Frage nach, ob und inwiefern Männer und Frauen aus verschiedenen Motiven der Jagd nachgehen oder ob es keinen Unterschied gibt. „Aktuell nimmt die Zahl der Jägerinnen weiterhin zu. In der Steiermark liegt der Anteil der Frauen bei den Vorbereitungskursen für die Jagdprüfung inzwischen bei 30 %. Das ist erfreulich und wirft auch Fragen auf: Steht diese Entwicklung für einen Erfolg der Frauenemanzipation, wenn sie ein derart männlich dominiertes Terrain erobern? Ordnen sich Frauen dabei dem männlichen Habitus unter und versuchen sie zu zeigen, dass sie ebenso gut sind wie Männer? Oder bringen sie eigene weibliche Qualitäten mit und bereichern die Jagd mit diesen Facetten?“, so Kurator Karlheinz Wirnsberger.

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