-
Graz

Josef Dabernig

©: DIAGONALE

Mit Josef Dabernig widmet die Diagonale 2013 einer außergewöhnlichen Position des experimentellen Gegenwartskinos eine Personale. Josef Dabernigs bisheriges Gesamtwerk wird dabei in insgesamt drei Programmen präsentiert, deren chronologische Abfolge seine künstlerische Entwicklung als Filmemacher nachvollziehbar macht. Mit der Personale wird das eindrucksvolle Œuvre dieses österreichischen Filmschaffenden vorgestellt und gewürdigt.

Josef Dabernig (geboren 1956 in Kötschach-Mauthen, lebt in Wien) studierte von 1975 bis 1981 an der Akademie der bildenden Künste Wien, u. a. Bildhauerei bei Joannis Avramidis. Nach dem Studium ersetzte er seinen bildhauerischen Begriff sukzessive durch konzeptuell geprägte künstlerische Arbeitsweisen in verschiedenen Medien. Seit 1996 produziert Dabernig regelmäßig Kurzfilme und ist mit diesen sowohl auf Filmfestivals als auch im Ausstellungsbetrieb präsent.
Dabernigs bislang letzte Arbeit Hypercrisis (2011), die die absurd anmutenden Geschehnisse in einem ehemaligen Erholungsheim für sowjetische Schriftsteller/innen schildert, wurde 2012 mit dem Diagonale-Preis Innovatives Kino ausgezeichnet und war 2011 für den Europäischen Filmpreis nominiert.
Seine Filme setzen sich in typisch reduzierten Inszenierungen mit Strukturen und Konditionierungen im gesellschaftlichen oder kulturellen Kontext auseinander. Dabernigs Arbeiten sind in ihrem strukturellen Anspruch dem Experimentalfilm verpflichtet, doch in ihrer Paradoxie und ihrem Witz zeigt sich auch eine große Lust an der Narrationsverschiebung und am Subtext.
Josef Dabernigs Arbeiten waren in Ausstellungen wie der Gwangju Biennale (2012), der Manifesta 3, Ljubljana (2000), der Biennale di Venezia (2001 und 2003), aber auch bei den renommierten Filmfestivals in Locarno (2002 und 2008), London (2009), Mar del Plata (2007), Melbourne (2001), Oberhausen (2006 und 2009), Rotterdam (2000) und Toronto (2006 und 2009) zu sehen.

Die Diagonale 2013 präsentiert:
Hypercrisis (2011)
Herna (2010)
excursus on fitness (2010)
Hotel Roccalba (2008)
Aquarena (2007, Co-Autorin Isabella Hollauf)
Lancia Thema (2005)
Rosa coeli (2003)
Parking (2003)
automatic (2002, Co-Autoren G.R.A.M.)
WARS (2001)
Jogging (2000)
Timau (1998, Co-Autor Markus Scherer)
Wisla (1996)

Festivaltrailer
Josef Dabernig gestaltete auch den Diagonale Festivaltrailer 2013. Dieser vermittelt zwischen Film und Fotografie. Ein Hund schiebt sich dabei als Cut-Out-Animation von rechts nach links durch ein Foto. Dieses gibt – unterlegt von effektvollen Motorgeräuschen – den Blick aus dem Auto auf eine im Sonnenlicht gleißende Straßenkreuzung frei. Schnitt. Das siebenteilige Fotopanorama eines baufälligen Stadions wird in eine stilisierte Vitrine geräumt und spannt – als Animation – den Bogen zur Ausstellung Panorama.

Ausstellung Panorama
Das Kunsthaus Graz präsentiert während des Festivals unter dem Titel Panorama eine Ausstellung mit Foto-Arbeiten von Josef Dabernig.

Veranstaltungsort
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
GAT+