Zwischen Auslöschung und Maskierung
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Graz

Sujet, Günter Brus, "Das gezeichnete Ich", 2015

©: BRUSEUM/Neue Galerie Graz

Im BRUSEUM widmet sich die neue Ausstellung Das gezeichnete Ich. Zwischen Auslöschung und Maskierung dem Selbstporträt. Neben Selbstbildnissen von Günter Brus richten auch 11 weitere Künstlerinnen und Künstler den Blick auf sich selbst. War früher das Porträt, vor allem das Selbstporträt, z. B. in der Renaissance noch Ausdruck künstlerischer Souveränität und Individualität, so ist es im späten 20. Jahrhundert Ausdruck einer zunehmenden Verunsicherung geworden. In den Bildnissen dieser „gezeichneten Menschen“ spiegeln sich die Belastungen der Gegenwart wider, die Spuren im Antlitz hinterlassen haben.

Zur Ausstellung

Die Sonderausstellung im BRUSEUM zeigt Grafiken und Zeichnungen von zwölf nationalen und internationalen Künstlerinnen und Künstlern, die sich mit der Darstellung des Menschen bzw. ihrer selbst auseinandersetzen. Ihre Blickwinkel sind dabei sehr differenziert. Was bedeutet es, wenn Künstler die Physiognomie ihres Gesichts aufbrechen und verzerren, den Blick auf das Dahinter und Darunter freigeben und sich selbst deformiert und in unheimlichen Mutationen begriffen darstellen? Geht es in diesen Arbeiten nur um subjektive Darstellungen des Individuums oder auch um eine Abbildung unserer Zeit? Der „gezeichnete Mensch“ des Ausstellungstitels kündet nicht nur vom Medium seiner Darstellung, sondern auch von den Belastungen der Zeit, die ihre Spuren im Antlitz hinterlassen. Es geht um Formen und Möglichkeiten der Darstellung des modernen Menschen zwischen Körper und Geist, Biochemie und Bewusstsein, Biografie und Subjekthaftigkeit.

Kuratiert von Roman Grabner

Eröffnung: 02. Juli 2015, 19 Uhr

Veranstaltungsort
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
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