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Wien

Veruschka von Lehndorff mit David Hemmings in 'Blow Up' von Michelangelo Antonioni, 1966. film still _ Foto: Arthur Evans, Privatsammlung Wien, Courtesy: Neue Visionen Filmverleih GmbH

Michelangelo Antonionis 1966 entstandener Kultfilm Blow-Up und seine vielfältigen Bezüge zur Fotografie stehen im Mittelpunkt der gleichnamigen Fotoausstellung in der Albertina, die rund 250 Ausstellungsstücke präsentiert. Erstmals werden hier nach thematischen Schwerpunkten gegliedert Fotografien gezeigt, die sich in verschiedener Hinsicht als charakteristisch für Antonionis Film erweisen und wesentliche künstlerische Positionen der Foto- und Kunstgeschichte verdeutlichen. Filmsequenzen, Film Stills sowie abstrakte Gemälde, die ebenfalls in Blow-Up zu sehen sind, ergänzen die umfangreiche Schau.

Blow-Up nimmt nicht nur in der Film-, sondern auch in der Fotogeschichte eine einzigartige Stellung ein. Kaum ein anderer Spielfilm hat jemals so differenziert die vielfältigen Bereiche der Fotografie gezeigt und auf so ausführliche und zeitlose Weise zu ergründen versucht. Das fotografische Spektrum in Blow-Up ist dementsprechend breit gefächert und reicht von der Modefotografie über die Sozialreportage und Pop-Art bis hin zur abstrakten Fotografie.

Die Ausstellung Blow-Up zeigt in mehreren Kapiteln diese vielseitigen Themen und deren Bezüge zueinander. Neben Film Stills werden hierbei sowohl Werke präsentiert, die tatsächlich in Blow-Up zu sehen sind, als auch Bilder vorgestellt, die den kulturellen und künstlerischen Rahmen der Filmproduktion – konkret das London der Swinging Sixties – beleuchten. Unter den ausgestellten Fotografen und Fotografinnen finden sich dementsprechend so wesentliche Künstler wie David Bailey, Terence Donovan, Richard Hamilton, John Hilliard, Don McCullin, Ian Stephenson, John Stezaker u.v.m.

Darüber hinaus werden auch die berühmten Fotos aus Blow-Up zu sehen sein, welche der Hauptdarsteller in Antonionis Geschichte heimlich in einem Park von einem Liebespaar aufnimmt. Der Protagonist glaubt, mit diesen Aufnahmen zufällig einen Mord dokumentiert zu haben. Die Bilder erweisen sich jedoch als ambivalente Beweise, denn auch Vergrößerungen – Blow-Ups – zeigen kein klares Bild der vermeintlichen Leiche. Dieser filmische Abriss über die Repräsentation von Bildern und deren Mehrdeutigkeit ist seither eine künstlerische Basis des Schaffens verschiedener zeitgenössischer FotografInnen, was verdeutlicht, dass Blow-Up seit seiner Entstehung 1966 nicht an Relevanz verloren hat.

Filmvorführungen
Im Rahmen einer Kooperation wird Antonionis Filmklassiker Blow-Up am Donnerstag, 15. Mai 2014 im Gartenbaukino gezeigt und am Donnerstag, dem 5. Juni 2014 wird im Rahmen eines Triple-Features im Gartenbaukino erstmals exklusiv in Österreich das filmische Werk Up and Out des US-amerikanischen Künstlers und Gewinner des Goldenen Löwen auf der Biennale in Venedig Christian Marclay vorgeführt. Up and Out stellt eine Neuinterpretation der Filme Blow-Up und Blow-Out dar, indem Marclay das Bild von Antonionis Film mit der Tonspur von Brian De Palmas Werk kombiniert.

5. Juni 2014
18:00 _ Blow-Out, 1981
20:00 _ Blow-Up, 1966
22:00 _ Up and Out, 1998

Blow-Out (1981)
Regie: Brian De Palma; Drehbuch: De Palma; Kamera: Vilmos Zsigmond; Musik: Pino Donaggio; Darsteller: John Travolta, Nancy Allen, John Lithgow, Dennis Franz. 108 min
OmU

Blow-Up (1966)
Regie: Michelangelo Antonioni; Drehbuch: Antonioni, Tonino Guerra u. a.; Kamera: Carlo Di Palma; Musik: Herbie Hancock; Darsteller: David Hemmings, Vanessa Redgrave, Jane Birkin, Veruschka von Lehndorff. 35mm, Farbe, 111 min
OmU

Up and Out (1998)
Regie: Christian Marclay, DVD, 107 min

Veranstaltungsort
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
GAT+