Die vielen Diskussionen rund um das Berliner Stadtschloss haben mannigfaltig die Argumente aufgezeigt - wer in der Bauphase dort war, konnte sich davon auch ein persönliches Bild machen, von der Betonburg und im Verkaufskatalog der gar nicht billigen Fassadenelemente blättern...
Dazu kommt analog zu Graz - den auch in der "Schatzkammer Kaiser Friedrichs III" findet sich das eine oder andere fragliche Stück - der Ansatz den "Kolonialismus noch raus hängen zu lassen", anstatt die Schaustücke einfach zu restituieren. (etwas provokant formuliert)
Zudem hat auch Graz mit der Rekonstruktion der Fassadenskulpturen am Radhaus oder der Protikus-Rekonstruktion an der Oper dieses Thema der "1:1 Rekonstruktion" eigentlich schon zu genüge durchgekaut.
Deshalb vielleicht einfach nachlesen.
Das einzige plausible Argument dafür, wäre der wissenschaftliche Zugang der "Archäologische Rekonstruktion", die allerdings den Zweck der handwerklichen konstruktive Erforschung der Bauweise zum Sinn hat - die hier wohl nicht Anwendung findet.
An sonst lässt sich die 1:1 Rekonstruktion mit den "neuen Medien" schon wunderbar mittels 3D virtuell herstellen und beleben, erkunden, durchschreiten .und wunderbar in ein modernes Ausstellungskonzept oder Tourismustourenkonzept integrieren. Zudem kann es eine technikaffinen Jugend sicherlich mehr begeistern...
Fachlich, aus architektonischer bzgl baukultureller Sichtweise will ich hier nur
Walter Hauser, Leiter des Bundesdenkmalamts, Abteilung für Tirol, zitieren:
Den Umgang mit dem historischen Bestand ist gegenwärtig „stark von Gegensätzen bestimmt. Antonyme wie ‚Alt und Neu’, ‚Modern und Unmodern’,
‚Kontext und Kontrast’, ‚Natur und Architektur’ spannen den Denk- und
Handlungsraum auf und bestimmen den Gestaltungskosmos der Bauwerke
und ihrer Umgebung. Im Gegenstück statt im Gegensatz finden sich die Anknüpfungspunkte eines verständigen Umgangs mit dem Alten und Neuen.
Die beiden ähnlichen, aber doch gänzlich verschiedenen Haltungen verbildlichen die Bandbreite der komplexen Zusammenhänge von Maßstab, Form,
Spannungsfeld Tradition & Innovation Material, Textur und Farbe und beschreiben implizit Angemessenheit, von der Kunst der Fuge bis zur Kunst des Weiterbauens“.
(Hauser, Walter: Gegenstück & Gegensatz, Vom Umgang
mit dem historischen Bauerbe. in: Internationales Städteforum in Graz (Hrsg.): Transformation findet Stadt, Graz,
Tagungsband 2017, S. 16–35)
In diesem Sinne - ein zeitgemäßer baukultureller Umgang ist einfach das "Weiterbauen" und nicht schlecht nachbauen.
Diskussion Quo Vadis?
Liebe Elisabeth, Lieber Armin,
Warum muss man den Kakao auch noch Aufwärmen?
Die vielen Diskussionen rund um das Berliner Stadtschloss haben mannigfaltig die Argumente aufgezeigt - wer in der Bauphase dort war, konnte sich davon auch ein persönliches Bild machen, von der Betonburg und im Verkaufskatalog der gar nicht billigen Fassadenelemente blättern...
Dazu kommt analog zu Graz - den auch in der "Schatzkammer Kaiser Friedrichs III" findet sich das eine oder andere fragliche Stück - der Ansatz den "Kolonialismus noch raus hängen zu lassen", anstatt die Schaustücke einfach zu restituieren. (etwas provokant formuliert)
Zudem hat auch Graz mit der Rekonstruktion der Fassadenskulpturen am Radhaus oder der Protikus-Rekonstruktion an der Oper dieses Thema der "1:1 Rekonstruktion" eigentlich schon zu genüge durchgekaut.
Deshalb vielleicht einfach nachlesen.
Das einzige plausible Argument dafür, wäre der wissenschaftliche Zugang der "Archäologische Rekonstruktion", die allerdings den Zweck der handwerklichen konstruktive Erforschung der Bauweise zum Sinn hat - die hier wohl nicht Anwendung findet.
An sonst lässt sich die 1:1 Rekonstruktion mit den "neuen Medien" schon wunderbar mittels 3D virtuell herstellen und beleben, erkunden, durchschreiten .und wunderbar in ein modernes Ausstellungskonzept oder Tourismustourenkonzept integrieren. Zudem kann es eine technikaffinen Jugend sicherlich mehr begeistern...
Fachlich, aus architektonischer bzgl baukultureller Sichtweise will ich hier nur
Walter Hauser, Leiter des Bundesdenkmalamts, Abteilung für Tirol, zitieren:
Den Umgang mit dem historischen Bestand ist gegenwärtig „stark von Gegensätzen bestimmt. Antonyme wie ‚Alt und Neu’, ‚Modern und Unmodern’,
‚Kontext und Kontrast’, ‚Natur und Architektur’ spannen den Denk- und
Handlungsraum auf und bestimmen den Gestaltungskosmos der Bauwerke
und ihrer Umgebung. Im Gegenstück statt im Gegensatz finden sich die Anknüpfungspunkte eines verständigen Umgangs mit dem Alten und Neuen.
Die beiden ähnlichen, aber doch gänzlich verschiedenen Haltungen verbildlichen die Bandbreite der komplexen Zusammenhänge von Maßstab, Form,
Spannungsfeld Tradition & Innovation Material, Textur und Farbe und beschreiben implizit Angemessenheit, von der Kunst der Fuge bis zur Kunst des Weiterbauens“.
(Hauser, Walter: Gegenstück & Gegensatz, Vom Umgang
mit dem historischen Bauerbe. in: Internationales Städteforum in Graz (Hrsg.): Transformation findet Stadt, Graz,
Tagungsband 2017, S. 16–35)
In diesem Sinne - ein zeitgemäßer baukultureller Umgang ist einfach das "Weiterbauen" und nicht schlecht nachbauen.