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Weinzödl - Wohnen am Fluss
„In meiner Erinnerung ist die Au neben der Mur eine riesige Fläche, auf der ich mir verloren vorkam. Schwere Regenwolken hängen vom Himmel, Licht- und Schattenspiele fließen über das spärliche Gras auf dem sandig-schottrigen Boden. In der Ferne das von hohen Büschen bewachsene Ufer der Mur. Der Fluss war in heißen Sommertagen nahezu ausgetrocknet. Schotterbänke traten zutage, Felsen, über die ich bis zur Flussmitte balancieren konnte-dann wieder, nach starken Regenfällen, schwoll er dunkel und gewaltig an, umschwemmte die Brücke und ergoss sich über die weite Fläche. Einmal musste ich sogar umkehren, so hoch stand das Wasser in der Wiese.“
aus: Gerhard Roth "Das Alphabet der Zeit"