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Mythos Gartenstadt Graz

Wenn man sich die in den vergangenen Jahren in den Grazer Peripheriebezirken stattfindende Bautätigkeit vor Augen führt, muss man den Eindruck gewinnen, dass sich die Grazer Wohnbevölkerung gleichzeitig um mindestens ein Viertel gesteigert hat. Eher liegt aber die Vermutung nahe, dass diese Entwicklung aufgrund des Immoblinenbooms zu einer lukrativen Anlageform von Kapital mit ganz ansehnlichen Renditen geworden ist.
All dies ist freilich legetim, braucht aber trotzdem eine gewisse steuernde Planung von Seiten der Stadt. Graz kann sich nicht noch immer stolz als "Gartenstadt" positionieren, wenn gleichzeitig rund um alte Vorstadtobjekte oder Villen fast jede Grünfläche und jeder Park zubetoniert werden (Beispiele in Geidorf: Mozartgasse 6, Klöcher Perle, demnächst Hartenauvilla)
Die ehemaligen Ausfahrtstraßen wie die Waltendorfer Hauptstraße und die Mariatroster Straße sind längst von der Siedlungswucherung überfordert, da durch sie nicht mehr der Verkehr aus der bzw. in die Stadt rollt, sondern sich mit dem durch die zahlreichen Siedlungen begünstigten lokalen Verkehr vermischt; mangelnde Abbiegespuren führen nicht nur in den Stoßzeiten zu regelrechten Staus, die das Lärm- und Feinstaubproblem eben nur noch mehr verstärken. Dass nun die letzen "Ödlandlücken" auf den besagten Straßen mit mehrgeschoßigen Bauten aufgefüllt werden, wird daher nur zu einer Verschärfung der genannten Probleme beitragen.
Apropos Raumplanung, was den Rastbühl betrifft: Vor knapp zwanzig Jahren war dieser noch als Landschaftsschutzgebiet ausgeschildert, irgendwann sind diese Schilder sang- und klanglos verschwunden. Inzwischen zieren jede Menge mehr oder minder origineller bzw. optisch aufdringlicher Wohngebäude die Straßenränder, die zumindest mitunter ganz "bemerkenswerte" Ensembles ergeben - selbstverständlich nebst den obligatorischen zwei bis drei Pkw unter den angeschlossenen Carboards.

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