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Wien

Anton Schweighofer, Stadt des Kindes, 1140 Wien, 1969–1974, Abbruch: 2004

©: Pez Hejduk

Anton Schweighofer, Stadt des Kindes, Freiraum-Gestaltung, Wilfried Kirchner, Wien, 1969-1974. Bild: Sammlung Az W

©: Az W Architekturzentrum Wien

Im Sog der 1968er-Bewegung kam es zu einem Wandel der Wiener
Sozialpolitik. Baulich manifestierte sich diese Aufbruchstimmung mit der
Eröffnung der Stadt des Kindes 1974. Die im Typus einer Idealstadt ausgebildete Anlage des Architekten Anton Schweighofer verkörpert die neuen Leitideen des Wohlfahrtsstaats: Durchlässigkeit und Gemeinschaft.
Die Abkehr von einer Fürsorge und der Aufbruch in Richtung eines partnerschaftlichen Ansatzes verdeutlicht sich in der Unterbringung der Kinder in familienähnlichen Wohngruppen. Der öffentliche Zugang zu den Freizeiteinrichtungen wie Hallenbad, Turnsaal, Theater und Keramikwerkstatt steht für die soziale Integration der BewohnerInnen in ihr Umfeld.
Die Stadt des Kindes avancierte zu einem Vorzeigeprojekt für die Politik. Als neues Modell für die Unterbringung „gefährdeter“ Kinder und Jugendlicher blieb sie eine Ausnahmeerscheinung und erreichte ihre selbstgestellten Ansprüche nicht.

2002 wurde sie geschlossen und trotz massiver Proteste zu einem großen Teil abgerissen. Erhalten und saniert wurden zwei Familienhäuser, das Hallenbad und der Turnsaal. Auf dem mit großzügigen Freiflächen versehenen Areal entstanden zwischen 2011 und 2013 über 250 Wohnungen (Architekten: Walter Stelzhammer, Peter Weber).

Im zweiten SammlungsLab treffen beeindruckende Objekte aus der Sammlung des Az W auf die Erinnerungen ehemaliger BewohnerInnen. Dabei stellt sich die Frage nach dem ambivalenten Verhältnis zwischen Architektur und gesellschaftlicher Praxis.

Kuratorin: Monika Platzer, Az W
Ausstellungsgestaltung/-grafik: Robert Rüf

Eröffnung der Ausstellung + Podiumsdiskussion
Mo, 16.04.2018, 19:00 Uhr

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