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Graz

Das Künstlerhaus, Halle für Kunst & Medien (KM–), Graz

©: Peter Eder

Das Künstlerhaus, Halle für Kunst & Medien (KM–) freut sich mit den ersten Einzelausstellungen des Jahresprogramms 2013 fortzufahren. In den Räumen im Erdgeschoß des KM– wird eine neue Installation von Peter Gerwin Hoffmann (geboren 1945 in Gröbming, lebt in Graz) präsentiert. Als früher Pionier der Medienkunst arbeitet Hoffmann fortlaufend im sozialen Kontext und im elektronischen Raum. Die Ausstellung findet anlässlich der Verleihung des Würdigungspreises des Landes Steiermark für bildende Kunst 2012 statt, der Künstler/innen in Anerkennung ihres künstlerischen Gesamtschaffens auf Vorschlag einer Jury verliehen wird.

Auch in der Ausstellung ǁ PARALLEL WELTEN verfolgt Peter Gerwin Hoffmann in präzisen Versuchsanordnungen wie Wirklichkeiten abzubilden oder neu zu konstruieren sind. Mit 6,3 km anonymer Malerei den Sakralraum Kunst vermessen: Eine kleine Gemeindestraße in der Marktgemeinde Pöllau (Verlauf: Auerkreuz > Auerkreuzweg > Hochstrasse > Pöllaubergstrasse Pöllaubergstrasse > Hochstrasse > Auerkreuzweg > Auerkreuz) ist Ausgangspunkt der im KM– erstmals gezeigten Videoarbeit (2002/2013).
Irritierende Wechselwirkungen der Landschaftsbetrachtung und des Raumempfindens sind hierin ebenso von Bedeutung wie auch malerische Fragen, etwa ob Landschaftsmalerei gar als medienreflexives „road movie“ funktionieren kann? Welche räumlich-sensorischen Verortungsprobleme die Präsentation im geschlossenen Ausstellungsraum wiederum bei den Betrachter/innen in der Display-Membran auslöst wird dabei individuell erfahrbar. Die Ausstellung zeigt auch sozio-politische Fotografien, die Einblicke in gesellschaftliche Bräuche der durch die Straße vermessenen Region geben, sowie eine Auswahl von „abstrakten“ Still-Prints der gefilmten Straße.Darüber hinaus tritt Peter Gerwin Hoffmann seit jeher auch durch pointierte, gesellschaftliche und politische Interventionen in Erscheinung.
„die installation ist eine auseinandersetzung mit dem kunstraum und dem realraum: mit hilfe einer spiegelung des realraumes im kunstraum und des kunstraumes im realraum. durch die verschränkung beider räume wird der realraum zum kunstraum und der kunstraum zum realraum. mit dieser kontextverschränkung wird die bewusstseinsebene vom kunsterlebnis zum realerlebnis und vom realerlebnis zum kunsterlebnis gependelt und erzeugt dadurch das wahrnehmen der wahrnehmung. es gibt keine kunst, es gibt nur informations erlebnisse von unterschiedlichen wahrnehmungszuständen. mit hilfe der kunst kann ich mich leichter in dieses bewußtseinserlebnis der informationsflutung versetzen, aber ich brauche sie nicht dazu. jeder könnte die sinnliche realität im kontext der kunst wahrnehmen. die bestehende trennung von „kunst“ und „alltäglichkeit“ verschleiert dieses faktum." (Peter Gerwin Hoffmann)

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16. + 17.11.2023
 
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