-
Graz
©: CAMERA AUSTRIA

Der Titel des aktuellen Projekts von Peggy Buth, Vom Nutzen der Angst (2014 – 2019), von dem ein aktualisierter Ausschnitt bei Camera Austria zu sehen ist, verdeutlicht, dass die Künstlerin zu den politisch widerständigsten ihrer Generation in Deutschland zählt.
Von welchen Utopien hat sich unsere Gesellschaft seit der Moderne verabschiedet, wie lässt sich dieser politische Kurswechsel ganz unmittelbar in Stadtbildern ablesen und nachvollziehen?
Wie hängen Städteplanung, Ökonomie, Rassismus und deren Repräsentationen zusammen?
Die Präsentation in Graz nimmt ihren Ausgangspunkt in den nördlichen Pariser Vorstädten wie La Courneuve, um über die 1972 gesprengte Wohnanlage Pruitt-Igoe im US-amerikanischen St. Louis und anhand des Martin Luther King Boulevard in Kinloch, Missouri, einen Raum der Verhandlung von Bürgerrechtsbewegungen, Widerständen und städtischen Unruhen bzw. politischer Emanzipation im Gegensatz zu aktuellen sozialen wie ethnischen Diskriminierungen und Ausgrenzungen zu etablieren.

Peggy Buth geht es um die Ursachen für die unterschiedlichen Formen der Ausgrenzung, sie stellt Fragen zur Bedeutung von Solidarität und Empathie, zur Geschichte und Erinnerung von emanzipatorischen Bewegungen und deren Niedergang im Zuge von (De-)Industrialisierung und Globalisierung. Doch liefert sie keine kritischen visuellen Essays mit einer Aussage; ihre Serien sind Berichte eines Aufenthalts, einer Erforschung, einer Umkreisung, bei der sich die Künstlerin selbst zum Ort in ein Verhältnis setzt, dabei ihre eigene Rolle befragt und ihre eigene Handlungsfähigkeit ins Spiel bringt.

Mit Peggy Buth verbindet Camera Austria eine langjährige Zusammenarbeit. Bereits 2009 war sie mit einem Beitrag in Camera Austria International Nr. 107 vertreten, 2011 in der Gruppenausstellung Communitas. Unter anderen und 2014 bei once documentary.
Nun ist ihre Arbeit in einer umfassenden Einzelausstellung zu sehen.

Eröffnung: 13.09.2019, 19:00 Uhr

Veranstaltungsort
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
GAT+