Wien

Screenshot aus oegfa.at

©: ÖGFA - Österreichische Gesellschaft für Architektur

Endet es immer in Bobo-Beisl und Luxuswohnung?

Welche Stadtutopien stecken in Zwischen- und Leerstandsnutzung, besetzten Häusern, Anti-Gentrifizierungskämpfen? Wohin entwickelt sich das Potenzial, das in urbanen Bewegungen steckt? Wie wird ein besetztes Haus entweder zum Bobo-Beisl oder aber zur solidarischen Einrichtung? Warum scheint uns der Weg Richtung Kommerzialisierung selbstverständlicher als der Weg zum dauerhaft selbstorganisierten Kulturraum? Was bedeutet Gentrifizierung heute? Wie stellen wir uns einen lebbaren (und das heißt nicht zuletzt auch: leistbaren) Stadtteil vor?

Mit einem historischen Blick auf urbane Bewegungen geht es uns darum, die mögliche Zukunft der gegenwärtig umkämpften Stadträume zu denken, Handlungsoptionen aufzuzeigen, handelnde Personen kennenzulernen. Was ist aus den Bewegungen seit den 1970er Jahren geworden, wohin bewegen sich aktuelle Konflikte?

Die Veranstaltung findet im mo.ë statt, das sich seit einigen Jahren für sein Bestehen als Kunst- und Kulturraum gegen einen prototypischen Immobilienverwertungsprozess im Brunnenviertel engagiert. Mögliche Zukunftsthemen rund um das Brunnenviertel wollen wir auch anhand der Vergangenheit des Vergleichsbeispiels Spittelberg verhandeln. In beiden Fällen, an beiden Orten, geht es um die Bandbreite an aktiven Personen – BewohnerInnen, Kinder, ArchitektInnen, KünstlerInnen, Kulturschaffende und Kulturräume bis hin zur Verwaltung und Stadtplanung. Was waren und sind heute die Instrumente und Werkzeuge, um Stadthäuser vor Spekulation zu schützen und Stadtraum leistbar zu halten? Und was sind unsere Zukunftsvorstellungen – bis hin zu positiv "besetzbaren" Utopien – für diese Räume? (Text: Gabu Heindl)

Impulsvorträge (angefragt)

  • Alisa Beck, Kunsthistorikerin und Kulturwissenschafterin, seit 2008 an verschiedenen Kultureinrichtungen in Weimar, Leipzig, Paris und aktuell im Kunstverein mo.ë in Wien tätig
  • Christoph Reinprecht, Ao. Univ.-Prof. am Institut für Soziologie, Universität Wien, Vorstandsmitglied im Kulturzentrum Amerlinghaus
  • Mara Verlic, Stadtsoziologin in Wien, forscht und lehrt zu sozialen Ungleichheit in Wohnen und Stadt und arbeitet in der gemeinwesenorientierten Stadtteilarbeit"

Podiumsdiskussion mit

  • Ivana Pilić, Kommunikationswissenschafterin, Künstlerische Leitung des Wiener KunstSozialRaums Brunnenpassage
  • Josef Redl, Wirtschaftsredakteur beim Falter
  • Ula Schneider, Leiterin der Serviceagentur Kreative Räume Wien – Büro für Leerstandsaktivierung und des Festivals Soho in Ottakring
  • Kurt Smetana, Architekt und Stadtplaner, Wien
  • Moderation: Gabu Heindl, Architektin, ÖGFA

Ort: mo.ë, Thelemangasse 4, 1170 Wien

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16. + 17.11.2023
 
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