Wien
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Zu einer nachhaltigen Entwicklung der Stadt gehört ein ausgewogenes Verhältnis von Siedlungsflächen und Freiräumen. Das Bekenntnis zu Freiräumen ist in den vergangenen Jahren zweifelsohne gewachsen, jedoch ist es in der Praxis kaum spürbar. Die angestrebte städtische Verdichtung steht im Widerspruch zu dem Platz, der für Freiraumangebote benötigt wird. Die  Budgets für nachhaltige Gestaltungen sind oft nicht vorhanden, obwohl Grünräume eine wichtige Rolle in der Dämpfung klimawandelbedingter Hitzeperioden in der Stadt spielen. Zudem gibt es keine zentrale Anlaufstelle in der Verwaltung für alle Belange rund um Fragen der Freiraumgestaltung.

Die Zeiten, in denen es rein um technische oder gestalterische Aspekte der Stadtplanung ging, sind längst vorbei. Weltweit sind Konzepte unter Berücksichtigung von gesellschaftlichen und ökologischen Phänomenen auf Straßen und Plätzen auf dem Vormarsch, von horizontalen und vertikalen Gärten über Urban Farming und Gardening, von der Nutzung von Biomasse und städtischem ökologischen Kreislauf ist die Rede. Die Rolle des Freiraums für das Klima der Stadt ist unbestritten, wenngleich das Verhältnis von Stadt und Landschaft nach wie vor auf dem Prüfstand steht.

Der Bevölkerungszuwanderung von etwa 32.000 Personen pro Jahr in Wien steht eine jährliche Abwanderung von bis zu 7000 Menschen  gegenüber: Vor allem die Mittelschichtsbevölkerung mit Kindern, die nach Häusern im Grünen, höheren Freizeitwerten und geringerer Lärmbelästigung sucht, zieht in die Speckgürtel. Dieser anhaltende Trend führt dazu, dass andere Bevölkerungsgruppen überproportional in der Stadt zurück bleiben, was wiederum zu verschiedenen Problemen in den Ballungszentren führt.
Welche Freiräume braucht die Stadt und wie müssen sie geplant und realisiert werden, um möglichst unterschiedliche Bedürfnisse abzudecken? Welche ökologische Bedeutung haben die Freiräume in einer Stadt? Wie können sie sich auf das Wohnumfeld und die Verkehrsplanung auswirken? Welche Rahmenbedingungen erleichtern die Umsetzung?  Diesen und weiteren Fragen gehen Experten aus  Verwaltung, Klimaforschung, Urbanistik und Landschaftsplanung in der Diskussion „Freiraum – Luxus oder Notwendigkeit?“ nach, die der Ausschuss für nachhaltiges Bauen der bAIK am 29. April 2015 veranstaltet.

Es diskutieren
_ Kurt Hofstetter (Wien 3420, Projektmanager Städtebau und Planung)
_ Thomas Knoll (ÖGLA, Österr. Gesellschaft für Landschaftsplanung)
_ Erich Mursch-Radlgruber (Institut für Meteorologie, Universität für Bodenkultur Wien)
_ Kurt Puchinger (Vorsitzender des Grundstücksbeirates Wien, Planungsdirektor a.D. der Stadt Wien)
_ Ute Woltron (Moderation)
_ Ursula Schneider, Anna Detzlhofer (Gastgeberinnen | bAIK | Ausschuss Nachhaltiges Bauen)

 

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