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Lukas Imhof Architektur, Altes Pfarrhaus Kesswil, Blaues Zimmer – © Lukas Imhof. Screenshot Red. GAT

©: ÖGFA - Österreichische Gesellschaft für Architektur

Ist das Wohnen der richtige Ort für Experimente, und wenn ja, für welche? Muss, darf, soll man den Komfort opfern für räumliche Innovation?

Der Schweizer Architekt Lukas Imhof verneint das und plädiert für eine maßvolle und stabile „Architektur der Mitte“, die sich am Bewährten und Konsensfähigen orientiert. Schon in seinem modernekritischen Buch Midcomfort (2013/2018) propagierte er die Tradition des wohnlichen Bauens, die die Bedürfnisse und Wünsche der Bewohner respektiert. Mit Verweis auf die Reformarchitektur des 20. Jahrhunderts polemisierte er gegen die „gefeierte Avantgarde mit ihrer unreflektierten Fortschrittsgläubigkeit“ und gegen die „papierraschelnde Ideologie des forciert Neuen“.

Aber sind unsere Wohnbedürfnisse wirklich stabil und unveränderbar? Was ist eine angemessene Hülle für das Innenleben? Ist der Komfort das höchste Ziel – und lässt sich dieser Begriff auch als Kategorie des Stadtraums begreifen?

„Der Wohnbau ist zwar in den meisten Städten der Inhalt, aber der Wohnbau allein erzeugt noch keine Urbanität“, sagen ARTEC Architekten, für die der Wohnbau im Verhältnis zur „Elastizität des Stadtkörpers“ ein zentrales Thema ist. Für sie ist das Unfertige – im kleinen wie im großen Maßstab – Teil der Wohnlichkeit, im Sinne räumlicher Reserven, die dem Unvorhersehbaren Spielraum lassen.

Gespräch mit:

  • Bettina Götz (ARTEC Architekten Wien)
  • Lukas Imhof (Zürich, Autor von Midcomfort)
  • Moderation: Gabriele Kaiser und Maik Novotny/ÖGFA
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
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