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Innsbruck

Maria Giuseppina Grasso Cannizzo, FCN, 2009, Ferienhaus Noto. © Armin Linke

Maria Giuseppina Grasso Cannizzo, FCN, 2009, Ferienhaus Noto. © Armin Linke

Geräusche, Gerüche, schimmernde Farben und Licht, die aus sich öffnenden und schließenden Tanks aufsteigen - die im aut gezeigte Ausstellung von Maria Giuseppina Grasso Cannizzo verspricht ein umfassendes sinnliches Erlebnis.

Mit Loose Ends hat die sizilianische Architektin, die trotz zahlreicher Auszeichnungen nach wie vor ein Geheimtipp geblieben ist, eine Ausstellung als radikale Intervention und komplexe Transformation der Räume des aut konzipiert, die ihre architektonische Haltung sicht- und unmittelbar spürbar
macht. Parallel dazu bietet die Ausstellung einen Einblick in den Entstehungsprozess der Arbeiten dieser Architektin, die eine der interessantesten Persönlichkeiten der zeitgenössischen europäischen Architektur ist: Minimale, selbstbewusste und zum Teil auch radikale Konzepte, die immer von einem sensiblen Umgang mit Raum, Material und Licht geprägt sind.
Hier realisierte sie zahlreiche Revitalisierungen und Transformationen von historischen Bauten, Ein- und Mehrfamilienhäuser oder auch öffentliche Projekte wie den Kontrollturm im Hafen von Marina di Ragusa. Minimale, selbstbewusste und zum Teil auch radikale Konzepte, die letztendlich immer offen für Veränderungen sind, die das Leben und der Lauf der Zeit mit sich bringen.
Ein wesentlicher Aspekt in der Arbeit von Maria Giuseppina Grasso Cannizzo ist, dass sie mit ihren Bauwerken keinen Absolutheits- oder Ewigkeitsanspruch erhebt, sondern die Verwandlung ihrer Gebäude im Gebrauch akzeptiert. Sie versteht sich weniger als dominante Autorin, die ihren Bauten eine persönliche Handschrift verleihen möchte, sondern sieht sich eher als Regisseurin, die zwar den Planungsund Bauprozess pedantisch und manchmal auch manisch kontrolliert, sich aber vollkommen zurückzieht, sobald ein Werk fertig gestellt und an jene übergeben ist, die es nutzen und sich sukzessive aneignen.

Zur Ausstellung erscheint im Lars Müller Verlag die erste Monographie, die ein Manifest der Arbeitsweise von Maria Giuseppina Grasso Cannizzo ist.

Konzept und Gestaltung: Maria Giuseppina Grasso Cannizzo
Kuratorin: Sara Marini
Special guests: Hélène Binet, Armin Linke

Ausstellungseröffnung: Dienstag, 2. Juli 2014, 19.00 Uhr
Begrüßung: Arno Ritter (aut. architektur und tirol)
Einführende Worte: Rainer Köberl
Buchpräsentation: Lars Müller (Verleger), Sara Marini (Herausgeberin)

Veranstaltungsort
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
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